Auch das Motiv einer einzelnen Kerze auf einem Tannenzweig, das in den 1970er Jahren vermehrt aufgekommen sei, werde nach wie vor gekauft, erklärte Cantauw weiter. "Hier zeigt sich, dass die christlich geprägte Symbolwelt, die Jesus Christus als das Licht der Welt bezeichnet, auch in der heutigen Zeit durchaus noch präsent ist", führte die Volkskundlerin aus.
Neben den traditionellen Motiven und Symbolen wie Krippe, Stern oder Christbaum gebe es aber auch Motive, die man nicht auf einer Weihnachtskarte vermuten würde, hieß es. Als Beispiele nannte die Volkskundlerin Soldaten, Kanonen oder Gewehre, was der christlichen Weihnachtsbotschaft direkt widerspreche.
Weihnachtskarten seien stets Spiegel ihrer Zeit, hieß es weiter. So ließen sich Diddl-Mäuse oder Uli-Stein-Weihnachts-Cartoons ebenso leicht einem bestimmten Jahrzehnt zuordnen wie der in den Farben des Deutschen Reiches gehaltene Weihnachtsbaum. Bei den Motiven auf den Weihnachtskarten spielten die Gesetze des Marktes eine wichtige Rolle. Hergestellt werde das, was dem Zeitgeist zu entsprechen scheint und sich verkaufen lässt, erläuterte Cantauw. (epd)
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Krippe, Christbaum und Kanonen
Christliche Motive auf Weihnachtskarten sind nach Untersuchungen von Volkskundlern nach wie vor beliebt. Ein vermuteter Rückgang von christlichen Motiven lasse sich nicht belegen, erklärte die Volkskundlerin Christiane Cantauw vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe am Donnerstag in Münster. Nach Aufrufen des Landschaftsverbandes seien rund 2.500 Weihnachtskarten an das volkskundliche Archiv geschickt worden. Die älteste Karte stamme aus dem Jahr 1898.