Bank-Revolte gescheitert: Kaum jemand folgte Cantona
Eric Cantona (44), Ex-Fußballstar und selbst ernannter Systemkritiker, ist mit seinem Aufruf zur friedlichen Bank-Revolte offenbar gescheitert. Seinem Appell zum "Bank Run" folgten am Dienstag nach Medienberichten nur einige wenige Anhänger und holten ihr Geld vom Konto ab.

Der französische Nationalstürmer selbst vermied nach Rundfunkberichten ein Auftreten vor laufender Kamera: Während zwei Dutzend Journalisten in der Stadt Albert vor seiner Bank warteten, hob er in einer Nachbarstadt nach Angaben seiner Anwälte "einen symbolischen Betrag" ab. Er dreht zur Zeit auf einem benachbarten Flugplatz mit Isabelle Adjani einen Film.

Heftige Kritik von Politikern und Managern

Cantona hatte zuvor in einem im Internet verbreiteten Video seine Landsleute dazu aufgerufen, in Scharen ihre Konten zu räumen und damit die Macht der Banken zu brechen. Der einstige Superstar von Manchester United (1992-1997) erntete mit seinem Aufruf heftige Kritik von Politikern und Managern.

Er verbreite nur Unsicherheit, schimpfte der Generaldirektor der französischen Großbank BNP, Baudouin Prot. "Man sollte über Sachen reden, von denen man Ahnung hat", kommentierte die französische Wirtschaftsministerin Christine Lagarde. Cantona sei ein großartiger Fußballer, aus wirtschaftlichen Dingen solle er sich aber besser heraushalten.

Auch Luxemburgs Ministerpräsident Jean-Claude Juncker betonte: "Ich habe gemischte Gefühle gegenüber dem Finanzsektor, aber ich finde die Initiative völlig unverantwortlich."

dpa