Ärzte: ZDF-Wettkandidat in "kritischem Zustand"
Der Zustand des am Samstagabend bei der ZDF-Show "Wetten, dass..?" verunglückten Samuel Koch ist nach Angaben der behandelnden Ärzte kritischer als nach dem Unfall gehofft. Die Mediziner in der Düsseldorfer Universitätsklinik wissen noch nicht, ob der 23-Jährige bleibende Schäden davontragen wird.

Der 23-Jährige habe eine komplexe Verletzung an der Halswirbelsäule, sagte der ärztliche Direktor der Universitätsklinik Düsseldorf, Wolfgang Raab, am Sonntag vor Medienvertretern. Auch das Rückenmark sei in Mitleidenschaft gezogen worden. Raab sprach außerdem von Lähmungserscheinungen. Zwar bestehe keine akute Lebensgefahr, der Patient sei aber in "ausgesprochen kritischem Zustand", erläuterte Raab. Er sei einer zweieinhalbstündigen Notoperation unterzogen worden und befinde sich derzeit im künstlichen Koma. Zu möglicherweise bleibenden Schäden wollte sich der Medizinprofessor nicht äußern.

In Korns südbadischer Heimatgemeinde Efringen-Kirchen herrschte unterdessen große Bestürzung. "Das ist eine tragische Geschichte", sagte Bürgermeister Wolfgang Fürstenberger am Sonntag. Viele in der 8.500-Einwohner-Kommune im Kreis Lörrach hätten am Samstagabend bei "Wetten, dass ...?" mitgefiebert. "Wir waren sehr gespannt, denn die Wette war ja geheim", sagte Fürstenberger. Dann sei der große Schock gekommen. Vielleicht habe sich der 23-jährige Student der Schauspielschule Hannover vor dem Millionenpublikum zur sehr selbst unter Druck gesetzt, meinte der Bürgermeister. Für seine Genesung hoffe er nun das Beste.

Elstner spricht von "schwarzem Tag"

"Wetten, dass..?"-Erfinder Frank Elstner äußerte unterdessen die Erwartung, dass der Unfall des Wettkandidaten das zukünftige Konzept der Sendung beeinflussen könnte. Er rechne damit, dass mehr Wert auf Wetten gelegt werde, die geistiges Geschick erforderten und weniger artistisch seien, sagte Elstner am Sonntag im SWR. Er sprach von einem "schwarzen Tag" für "Wetten dass..?". Elstner betonte jedoch, dass ein solcher Unfall überall passieren könne, wo Menschen sich bewegen und sportliche Leistungen vollbringen.

dpa