Ich sehe den Mann deiner Träume (USA/Spanien 2010)
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Alfie (Anthony Hopkins) möchte kurz vor der Verrentung seine Jugendlichkeit wiederfinden und lässt sich von seiner Frau Helena (Gemma Jones) scheiden. Die trostsuchende Helena sucht daraufhin verstärkt die Nähe ihrer Tochter Sally (Naomi Watts). Doch auch deren Ehe verläuft nicht in ruhigen Bahnen: Ihr Ehemann, der Autor Roy (Josh Brolin), hat sich in die schöne Nachbarin Pia (Freida Pinto) verguckt, während Sally in ihren Boss Greg (Antonio Banderas) verliebt ist. Helena wird schließlich durch eine Wahrsagerin aus der Postscheidungsdepression gerissen, die ihr die Begegnung mit einem großen dunklen Mann in Aussicht stellt. Der entpuppt sich jedoch als klein, kahl und dicklich. Altmeister Allen zelebriert eine zynische Komödie über die Macht des Zufalls, die schon aufgrund der hochkarätigen Besetzung sehenswert ist.
Regie und Buch: Woody Allen. Mit: Antonio Banderas, Josh Brolin, Anthony Hopkins, Gemma Jones, Freida Pinto, Lucy Punch, Naomi Watts, Roger Ashton-Griffiths. 98 Minuten. FSK: o. Al., ff.
Home for Christmas (Norwegen 2010)
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Heiligabend, eine weiße Winternacht. In dem norwegischen Städtchen Skogli bereiten sich die Menschen auf das Fest der Liebe vor. Regisseur Bent Hamer erzählt mit lakonischen Humor und Blick auf die skurrilen Seiten des menschlichen Zusammenlebens von den Tragikomödien des Alltags: Da löst die Geliebte eines verheirateten Mannes nach vielen Jahren die Beziehung auf, ein Obdachloser bettelt mit dem Schild "Home For Christmas" und - wie es sich für einen Weihnachtsfilm gehört - ein Flüchtlingspärchen bekommt in einer abgelegenen Hütte ein Kind. "Home For Christmas" ist ein modernes Weihnachtsmärchen, das immer wieder zwischen Tristesse und einer verhaltenen Heiterkeit pendelt. Am Ende strahlt das Nordlicht am Himmel: Vielleicht ist in der stillen Nacht die kalte Welt doch ein bisschen menschlicher geworden.
Regie und Buch: Bent Hamer. Mit: Fridjov Saheim, Cecile Mosli, Trond Fausa Aurvag, Reidar Sorensen, Ingunn Beate Oyen. 79 Minuten. FSK: o. Al., ff.
Megamind ( USA 2010)
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In seinem neusten Animationsfilm liefert Tom McGrath ("Madagascar") einen humorvollen Beitrag zum derzeitigen Comic-Helden-Boom. Denn die gleichnamige Hauptfigur von "Megamind" ist ein außerirdischer Möchtegern-Superschurke, der trotz seiner dusseligen Art über einen hyperintelligenten Verstand verfügt. Ihm gelingt es, nach zähem Ringen seinen langjährigen und verhassten Erzfeind, den angehimmelten Schönling Metroman, zu vernichten. Im Anschluss begeht er jedoch den Fehler, aus Langeweile die DNA von Metroman für die Herstellung eines bösen Gegenstückes zu verwenden, über welches er die Kontrolle verliert. McGrath spielt bei der Inszenierung beherzt mit Zitaten aus der Popkultur, was "Megamind" auch für ein erwachsenes Publikum interessant macht. Das 3D-Format macht den Film auch optisch zu einem kurzweiligen Erlebnis.
Regie: Tom McGrath. Buch: Alan J. Schollcraft. Deutsche Sprecher: Bastian Pastewka, Oliver Welke, Oliver Kalkofe, Sophia Thomalla. 96 Minuten. FSK: o. Al., ff.
Soul Boy (Kenia/Deutschland 2010)
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Das Regiedebüt der ghanaisch-kenianischen Regisseurin Hawa Essuman erzählt vom 14-jährigen Abila (Samson Odhiambo), der, um die Seele seines Vaters aus den Fängen der Geisterfrau Nyawawa (Leyla Dayan Opollo) zu retten, sieben Prüfungen bestehen muss. Er macht sich auf eine Odyssee durch seine Heimat Kibera, einem der größten afrikanischen Slums am Rande der kenianischen Hauptstadt Nairobi. "Soul Boy" vermischt gekonnt mythische Elemente mit einer authentischen Darstellung der Alltagswelt des Slums. Das Konzept wurde von Tom Tykwer und dem kenianischen Autor Billy Kahora entwickelt, der für das Drehbuch verantwortlich ist. Die deutsche Produktionsgesellschaft One Fine Day Films hat sich zum Ziel gesetzt, anspruchsvolle künstlerische Projekte in Afrika zu unterstützen
Regie: Hawa Essuman. Buch: Billy Kahora. Mit: Samson Odhiambo, Leila Dayan Opollo, Krysteen Savane, Frank Kimani, Joab Ogolla. 61 Minuten. FSK: 6,ff.