Wowereit lobt Religionen für Erklärung gegen Terror
Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) hat die gemeinsame Erklärung der Berliner Religionsgemeinschaften zum Terrorismus als einen "Markstein" für ein friedliches Zusammenleben in der Stadt gewürdigt.

Ausdrücklich hob er die Beteiligung von Muslimen daran hervor. Eine "übergroße Mehrheit" von ihnen wolle friedlich leben und sei "Anhänger eines Islam, der sich in keiner Weise gegen den demokratischen Rechtsstaat wendet", erklärte Wowereit am Montag in Berlin. Es sei "falsch, populistisch und moralisch zu verurteilen", Islam und Islamismus oder auch Muslime und Terrorismus gleichzusetzen.

Der Regierende Bürgermeister verurteilte zugleich den erneuten Anschlag auf eine Berliner Moschee. Ziel der fehlgeschlagenen Brandstiftung war am Wochenende ein muslimisches Gotteshaus im Stadtteil Neukölln. Die Moschee war in den vergangenen Monaten bereits häufiger mit Brandsätzen attackiert worden.

"Verbrechen gegen die Menschen"

Die Berliner Religionsgemeinschaften hatten ihre Resolution am Freitag veröffentlicht. Darin bezeichneten sie Terrorattentate als "Verbrechen gegen die Menschen und gegen menschliche Gemeinschaften", die durch "kein politisches, religiöses oder weltanschauliches Ziel" zu rechtfertigen seien.

Die Erklärung ist vom evangelischen Bischof Markus Dröge, dem katholischen Kardinal Georg Sterzinsky, der Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde, Lala Süsskind, sowie von führenden Vertretern der Türkisch-Islamischen Union DITIB und des Verbandes der Islamischen Kulturzentren unterzeichnet. DITIB steht der türkischen Regierung nahe.

epd