Sammlung von Brot für die Welt: "Es ist genug für alle da"
Mit feierlichen Gottesdiensten haben die kirchlichen Hilfswerke "Brot für die Welt" und Adveniat am Sonntag ihre traditionellen Adventssammlungen gestartet. "Es ist genug für alle da" lautet das Motto der bundesweiten evangelischen Spendenaktion "Brot für die Welt", die in Wiesbaden eröffnet wurde. Der Auftakt der katholischen Hilfsaktion Adveniat wurde in Speyer gefeiert, im Mittelpunkt steht das Engagement der Laien in Kirche und Gesellschaft in Honduras, El Salvador und Brasilien. Das Leitwort lautet "Ihr werdet meine Zeugen sein".

Zur Eröffnung der bundesweiten 52. Spendenaktion von "Brot für die Welt" sagte der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung, Jesus Christus habe Menschen eingeladen, den "Weg der Gerechtigkeit" zu gehen. Die Gerechtigkeit falle jedoch nicht vom Himmel, sie könne auch nicht mit Macht durchgesetzt werden. Sie müsse gelebt werden. "Das bedeutet für mich, danach zu fragen, was ich selber tun kann, damit Menschen in dieser Welt mehr Gerechtigkeit erfahren, und es auch wirklich zu tun", fügte Jung hinzu.

Die Direktorin von "Brot für die Welt", Cornelia Füllkrug-Weitzel, kritisierte, weltweit agierende Nahrungsmittelkonzerne eigneten sich das Land von Ureinwohnern und Kleinbauern an, um Nahrungsmittel für den Export sowie Treibstoff- und Futterpflanzen für die Industrieländer anzubauen. "Brot für die Welt" unterstütze ansässige Bauern im Kampf um ihr Land und ihr Recht, satt zu werden.

Vergangenes Jahr über 50 Millionen Euro für Brot für die Welt

Bischof Karl-Heinz Wiesemann sagte in seiner Predigt im Dom zu Speyer bei der Eröffnung von Adveniat, die ehrenamtliche Arbeit von Laien in Lateinamerika könne auch ein ermutigendes Zeugnis für die deutschen Katholiken sein. Aufgrund ihrer Verbundenheit zur Kirche, wegen der weiten Wege und des Priestermangels übernähmen in Lateinamerika viele Frauen und Männer ehrenamtlich pastorale und soziale Aufgaben in ihren Gemeinden.

Im vergangenen Jahr nahm "Brot für die Welt" nach eigenen Angaben Spenden in Höhe von 54,7 Millionen Euro ein. Das evangelische Hilfswerk unterstützte 2009 mehr als tausend Projekte in Entwicklungsländern. In Afrika lag der Schwerpunkt auf Ernährungssicherung und Friedensarbeit. In Lateinamerika und Asien wurden vor allem Initiativen gegen die Folgen des Klimawandels gefördert.

Adveniat bietet rund 200 Veranstaltungen in den Bistümern. Schlusspunkt ist die Weihnachtskollekte, die am 24. und 25. Dezember in allen katholischen Gemeinden Deutschlands stattfindet. Jährlich fördert das Hilfswerk nach eigenen Angaben mehr als 3.000 Projekte mit einem Gesamtvolumen von rund 40 Millionen Euro. Damit ist Adveniat die europaweit größte Hilfsaktion für Lateinamerika.

epd