Die derzeitige umlagefinanzierte Pflegeversicherung habe Schwächen, erklärte Rösler. Angesichts der demografischen Entwicklung würden immer mehr Menschen Pflege in Anspruch nehmen. "Wer jetzt in die Pflegeversicherung zahlt, spart das Geld nicht für sich selbst an, sondern zahlt für die Generation, die jetzt Leistungen in Anspruch nimmt", kritisierte der Minister.
Er forderte ein grundsätzliches Umdenken in der Finanzierung der Pflege: "Die jungen Menschen müssen heute anfangen, an morgen zu denken und finanziell vorzusorgen. Was man in die kapitalgedeckte Pflegeabsicherung einzahlt, soll einem auch eines Tages individuell zustehen."
Treffen mit Fachleuten
Am 7. Dezember will der Minister erstmals mit Fachleuten und Verbandsvertretern ausdem Pflegebereich die Reformvorschläge beraten. "Ich habe relevante Organisationen aus dem Pflegebereich eingeladen, um die Lage der Pflege zu erörtern", sagte Rösler. "Das ist der Auftakt für die Arbeiten an der Pflegereform, die wir 2011 ganz oben auf die Agenda setzen."
Teil der Reformvorhaben in der Pflege sei auch, dem wachsenden Fachkräftemangel in der Branche entgegenzuwirken. "Es fehlen schon jetzt Fachkräfte in der Krankenpflege und der Altenpflege. Angesichts der demografischen Entwicklung wird der Mangel noch zunehmen." Der Gesundheitsminister kündigte an, die Ausbildungswege in der Pflege einheitlicher zu gestalten, um damit mehr Ausbildungswillige zu gewinnen. "Wir wollen die strenge Trennung von Altenpflege und Krankenpflege in der Ausbildung teilweise aufheben."
epd