"Die Entscheidung der Synode und der Kirchenkonferenz", schrieb Merkel an Präses Schneider, "unterstreicht das große Vertrauen und die hohe Anerkennung für Ihr Wirken, das Sie sich als Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland und während der kommissarischen Führung des Ratsvorsitzes der EKD erworben haben. Ihre Stimme hat in unserer Gesellschaft Gewicht. In vielen Debatten ist sie unverzichtbar. (...) Ich freue mich auf den Dialog mit Ihnen."
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, wünschte Schneider Gottes Geleit. "Zu dem Weg der Ökumene, auf dem wir einander auch Zumutung sind, gibt es keine Alternative." Zollitsch warb dafür, als gleichberechtigte Partner den evangelisch-katholischen Dialog in ehrlicher und konstruktiver Weise fortzusetzen. "Die Menschen in Deutschland brauchen unser gemeinsames Zeugnis."
"Ein engagierter Christ"
Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP, Foto: dpa) sagte: "Ich gratuliere Nikolaus Schneider zu seiner Wahl. Mit ihm übernimmt ein engagierter Christ den EKD-Ratsvorsitz, der sich auch bisher schon immer wieder zu wichtigen Themen unserer Gesellschaft geäußert hat. Die deutsche Gesellschaft braucht die Stimmen evangelischer Christen."
Der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel sprach von einem "beeindruckenden Votum". "Mit deutlichen Worten - auch an die Adresse der Politik - machen Sie unmissverständlich deutlich, dass die Kirche verlässlich an der Seite der Benachteiligten in unserem Lande steht."
Für die Unionsfraktion erklärte die Kirchenbeauftragte Maria Flachsbarth (CDU): "Präses Nikolaus Schneider ist uns als besonnener, warmherziger und konstruktiver Gesprächspartner (...) vertraut. Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit mit ihm."
"Protestantismus eine glaubwürdige Stimme verliehen"
Der Sprecher der Christen in der FDP-Bundestagsfraktion, Patrick Meinhardt, sagte: "Präses Schneider wird uns in der Politik immer wieder herausfordern. Das tut uns gut. Wir brauchen einen derart engagierten EKD-Ratsvorsitzenden gerade auch mit Stellungnahmen zu sensiblen ethischen Themen."
Die Grünen-Vorsitzenden Claudia Roth und Cem Özdemir drückten ihre Freude auf die "Fortführung des guten und intensiven Dialogs mit der Evangelischen Kirche, gerade auch in der Frage der Bewahrung der Schöpfung" aus. "Seine deutlichen Warnungen vor der Gefährlichkeit des über Generationen hinweg strahlenden Atommülls zeigen, dass Nikolaus Schneider ein Ratspräsident sein wird, der nicht davor zurückscheut, sich klar und deutlich in aktuelle politische Debatten einzubringen."
Der Präsident des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes (SEK), Thomas Wipf sagte: "Ich freue mich, dass mit Ihnen eine Persönlichkeit an der Spitze des Rates der EKD steht, die es versteht, Kirche nahe zu den Menschen und an die brennenden Fragen unserer Zeit zu bringen."
"Er wird dem Glauben Profil geben"
Nach Ansicht des Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK), des Braunschweiger Landesbischofs Friedrich Weber, hat Schneider "bereits in den vergangenen Monaten unter Beweis gestellt, dass er dem Protestantismus eine glaubwürdige Stimme verleiht. Deswegen bin ich sicher, dass er in seinem neuen Amt dem christlichen Glauben ein erkennbares Profil verleihen und den Kirchen auf ihrem Weg zu einem größeren Miteinander einen wichtigen Dienst leisten wird", so Weber (Foto: epd-bild).
Der Hannoveraner Bischofsvikar Hans-Hermann Jantzen gratulierte Präses Nikolaus Schneider mit folgenden Worten: "Sie haben in ihrer kommissarischen Zeit als Ratsvorsitzender der evangelischen Kirche ein kompetentes, dialogfähiges und glaubensstarkes Gesicht gegeben. Darin sind Sie mit einem ausgezeichneten Wahlergebnis bestärkt worden! Wir freuen uns mit Ihnen und wünschen Ihnen viel Geschick, das Kirchenschiff in diesen nicht einfachen Zeiten zu steuern. Dazu gebe Ihnen Gott seinen reichen Segen!"