Architektur: Die Dresdner Frauenkirche
Das barocke Wahrzeichen Dresdens wurde im Februar 1945 bei den alliierten Bombenangriffen fast vollständig zerstört. Mehr als zehn Jahre hatte der Wiederaufbau gedauert, als die Frauenkirche am 30. Oktober 2005 eingeweiht wurde.

Die Dresdner Frauenkirche wurde zwischen 1726 und 1743 nach Plänen von George Bähr (1666-1738) erbaut. Mit ihrer steinernen Kuppel dominierte die protestantische Kirche das Stadtbild und bildete einen Gegenpol zur nahe gelegenen katholischen Hofkirche. Das Bild der über der Stadt thronenden "Steinernen Glocke" prägte sich Besuchern bis 1945 ein.

Daran änderte auch die Bombennacht vom 13./14. Februar 1945 zunächst nichts. Am Morgen danach schien das Gotteshaus unversehrt. Erst am Vormittag des 15. Februar stürzte das monumentale Bauwerk in sich zusammen. Feuer war über die zersprungenen Glasfenster ins Innere gedrungen, fand im hölzernen Gestühl reichlich Nahrung und machte den Sandstein mürbe.

Mahnmal der Zerstörung

Von Anfang an wurde ein Wiederaufbau in Betracht gezogen. Schon kurz nach der Zerstörung begann die Stadt mit Aufräumarbeiten, die aber bald erlahmten. Bis zur Wende blieb der Trümmerberg ein Mahnmal für sinnlose Zerstörung. Erst nach der Wende bildete sich eine Bürgerinitiative, aus der Fördergesellschaft und Stiftung hervorgingen.

Von 1994 an wurde das Gotteshaus unter Verwendung geborgener Trümmersteine wiedererrichtet. Die reinen Baukosten lagen bei 132 Millionen Euro. Weltweit spendeten mehr als 600.000 Privatpersonen, Institutionen und Firmen rund 100 Millionen Euro und damit rund zwei Drittel der Summe für das Versöhnungsprojekt. Am 30. Oktober 2005 wurde die originalgetreu wiederaufgebaute Frauenkirche geweiht.

dpa