Luther in Trier angekommen
Bis vor kurzem stand der „Luther-Zwerg“ noch in Wittenberg, jetzt hat er ein neues Zuhause in Trier.
29.10.2010
ekkt.de / neu

Kurz vor dem Reformationsfest hat Galerist Christoph Maisenbacher die erste der bundesweit 800 Luther-Miniaturen, die der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, an den Geschäftsführer des Diakonischen Werks der Evangelischen Kirchenkreise Trier und Simmern-Trarbach gGmbH, Bernd Baumgarten, übergeben. Die Skulptur wird im Eingangsbereich im Gebäude der Diakonie in der Theobaldstraße 10 in Trier ausgestellt.

Warum das Diakonische Werk ein passender erster Ort für den Reformator ist, erklärt Baumgarten:  „Für Martin Luther war klar, ohne die Diakonie ist die Kirche tot.“ Diakonie sei für Martin Luther, der die Bibel ins Deutsche übersetzte, eine logische Folge des Christseins gewesen, so der Geschäftsführer. Wenn die evangelische Kirche am 31. Oktober den Reformationstag feiere, dann müsse sie auch bezeugen, sagte Bernd Baumgarten weiter, dass nach biblischem Verständnis Wort und Tat zusammen gehörten.

Die Kunstaktion war nicht unumstritten. 800 bunte Lutherfiguren, Miniaturkopien des Wittenberger Martin-Luther-Denkmals, hatte der Künstler Ottmar Hörl auf dem Wittenberger Marktplatz aufgebaut. Die einen fanden es eine charmante Entheiligung des Reformators, der bisweilen zum deutschtümelnden Nationalhelden stilisiert worden war. Die anderen meinten, der kleine Luther trage zur Verzwergung des Protestantismus bei

Auch die weiteren 799 Luther-Zwerge, die nun in alle Welt gehen, treten ihre Reise in Trier an. Denn der Trierer Galerist Christoph Maisenbacher vertreibt die Miniaturen. Die meisten von ihnen sind schon vorbestellt, etwa 30 sind noch zu haben.