EKD-Synode startet: "Niemand darf verloren gehen"
Die Neuwahl eines Spitzenrepräsentanten von rund 25 Millionen Protestanten steht im Mittelpunkt der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), die vom 7. bis zum 10. November in Hannover tagt.

Zum Auftakt der Tagung des Kirchenparlaments werden Bundespräsident Christian Wulff und Charlotte Knobloch, Präsidentin des Zentralrats der Juden, erwartet. Neben der Wahl eines neuen Ratsvorsitzenden und Stellvertreters sowie der Besetzung von zwei freien Sitzen im Rat der EKD ist Bildungsgerechtigkeit ein Schwerpunktthema der Beratungen.

Der amtierende EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider hat seine Bereitschaft bekundet, für das Spitzenamt des deutschen Protestantismus zu kandidieren. Der 63-jährige Theologe, der auch Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland ist, steht seit Ende Februar als amtierender Ratsvorsitzender an der Spitze der EKD. Nachdem Margot Käßmann nach einer Alkoholfahrt am Steuer ihres Dienstwagens alle kirchenleitenden Ämter niedergelegt hatte, übernahm Schneider als damaliger stellvertretender Vorsitzender die Leitung des Rates.

Für die Neubesetzung von zwei freien Sitzen im EKD-Rat sind die Gewerkschafterin Edeltraud Glänzer (Hannover) und die Theologieprofessorin Christiane Tietz (Mainz) vorgeschlagen. Bei der Ratswahl im Oktober 2009 blieb ein Platz unbesetzt, durch den Käßmann-Rücktritt wurde eine weitere Nachbesetzung erforderlich. Wahlberechtigt sind die 126 Synodenmitglieder sowie die Kirchenkonferenz, in der die Leitungen der 22 Landeskirchen vertreten sind.

Themen: Kirchengesetze und Haushalt 2011

Dem Leitungsgremium gehören 15 Mitglieder an, von denen 14 von Synode und Kirchenkonferenz gewählt werden. Die Grünen-Politikerin Göring-Eckardt, die als Präses das Kirchenparlament leitet, gehört dem Rat kraft ihres Amtes an.

Zudem wird das Kirchenparlament verschiedene Kirchengesetze und den EKD-Haushalt 2011 beraten. Eng verbunden mit der EKD-Synode beraten in Hannover ebenfalls die Generalsynode der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) und die Vollkonferenz der Union Evangelischer Kirchen in der EKD.

Die lutherische Generalsynode berät das Schwerpunktthema "Pfarrerbild und Pfarrerbildung". Außerdem stehen die Berichte des Leitenden Bischofs der VELKD, Landesbischof Johannes Friedrich (München), und des Catholica-Beauftragten, Landesbischof Friedrich Weber (Wolfenbüttel), auf der Tagesordnung.

VELKD und UEK tagen vorweg

Bereits an diesem Donnerstag beginnt in Hannover die Generalsynode der Vereinigten Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands (VELKD), dem Zusammenschluss von acht lutherischen Landeskirchen. Sie dauert bis zum Samstag. Am 9. November findet die Vollkonferenz der Union Evangelischer Kirchen in der EKD (UEK) statt.

Schwerpunktthema der lutherischen Generalsynode, die aus 50 Mitgliedern besteht, ist das Pfarrerbild. Über die Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes wird dessen neuer Präsident, Bischof Munib Younan von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Jordanien und im Heiligen Land, berichten. Im Eröffnungsgottesdienst predigt der Leitende VELKD-Bischof, der bayerischen Landesbischof Johannes Friedrich. Dem Zusammenschluss gehören acht der 22 evangelischen Landeskirchen an, die rund zehn Millionen Mitglieder repräsentieren. 

epd/evangelisch.de