"Integration ist in Deutschland auch eine Erfolgsgeschichte", sagte die Ministerin der "Passauer Neuen Presse" (Mittwoch): "Darüber sollten wir mehr und selbstbewusster reden."

Nach der Rede von Bundespräsident Christian Wulff vor dem türkischen Parlament sagte Schavan, der Präsident habe dort deutlich gemacht, "dass Integration zu den großen gesellschaftspolitischen Aufgaben gehört". Wichtig sei dabei Bereitschaft auf beiden Seiten: "Wir setzen jetzt positive Zeichen, wenn wir über die bessere Anerkennung ausländischer Berufs- und Bildungsabschlüsse beraten, an unseren Universitäten islamisch-theologische Lehrstühle einrichten und bessere Bildungs- und Integrationsangebote prüfen." Gleichzeitig müssten die Migranten in Deutschland "unsere Werte- und Rechtsordnung" anerkennen. Schavan erwartet, dass Deutschland künftig um Fachkräfte aus aller Welt werben wird.

"Gezielte Zuwanderung von qualifizierten Menschen" 

Auch SPD-Fraktionsvize Hubertus Heil bezeichnete eine "gezielte Zuwanderung von hoch qualifizierten Menschen" als notwendig. Diese müsse sich "streng am volkswirtschaftlichen Bedarf ausrichten", sagte er der "Rheinischen Post" (Mittwoch). Denkbar sei dabei auch ein Punktesystem. Heil forderte ein Spitzengespräch von Politik, Wirtschaft und Gewerkschaften zur Bewältigung des Fachkräftemangels. Dazu gehöre, dass die Potenziale der in Deutschland lebenden Menschen durch Investitionen in Bildung und Qualifizierung besser genutzt werden.

Hessens Integrationsminister Jörg-Uwe Hahn hat (FDP) macht sich ebenfalls für eine rasche Neuregelung der Zuwanderung stark. "Ich hoffe, dass die Bundesregierung so klug ist, dass sie jetzt bald Nägel mit Köpfen macht", sagte er der Nachrichtenagentur dpa. Der Minister begrüßte die Initiative von Bundesbildungsministerin Schavan zur beschleunigten Anerkennung ausländischer Abschlüsse. Eine Neuregelung werde den Betroffenen helfen und den Fachkräftemangel beseitigen.