Die Frequenz war nach der Insolvenz des Senders JazzRadio ausgeschrieben worden. Radio Paradiso hatte sich darauf beworben, nachdem der Medienrat im Mai beschlossen hatte, die bisher von Radio Paradiso genutzten UKW-Frequenzen in Berlin und Brandenburg ab Dezember an den Sender Oldiestar zu vergeben. Der christliche Sender legte im Juli beim Berliner Verwaltungsgericht gegen den Entzug der Sendelizenz Klage ein. Das Verfahren läuft noch. Der Geschäftsführer des Senders, Mathias Gülzow, wollte die Entscheidung des Medienrats nicht kommentieren.
Berlin bleibt Jazzradio-Metropole
In Berlin solle auch künftig die "Musikfarbe Jazz" beibehalten werden, sagte Limbach. Der Medienrat habe daher den Tausch der Frequenzen von Metropol FM, BBC und Radio Teddy beschlossen und an die Nachfolgegesellschaft von JazzRadio, die New JazzRadio GmbH, eine dadurch frei gewordene Hörfunkfrequenz vergeben. "Berlin ist die einzige deutsche Metropole, wo es ein Jazzradio gibt", sagte der stellvertretende Vorsitzende des Medienrats, Hansjürgen Rosenbauer.
Wie der Medienrat mitteilte, wechselt Metropol FM auf die Frequenz des JazzRadios. Damit könne dieses türkisch-deutschsprachige Programm vor allem in den bisher schlecht versorgten Bezirken Neukölln und Kreuzberg besser empfangen werden, sagte Limbach. Die bisherige Frequenz von Metropol FM erhält BBC.
Auf der Frequenz von BBC soll in Zukunft Radio Teddy sein Kinderprogramm senden und damit auch in Brandenburg erreichbar sein. Die bisherige Frequenz von Radio Teddy erhält die NewJazz Radio GmbH. NewJazz Radio werde das bisherige klare Jazz-Format fortführen, hieß es. Hintergrund der Entscheidung sei gewesen, "da, wo wir Defizite sehen, für Verbesserung zu sorgen", erklärte Rosenbauer.
Die neuen Frequenzen werden den Angaben zufolge zum 1. Dezember vergeben. Insgesamt hatten sich 29 Sender um die frei gewordenen Frequenzen beworben.
Evangelische Gesellschafter von Radio Paradiso
Radio Paradiso sendet seit 1997. Hauptgesellschafter sind die Evangelische Darlehnsgenossenschaft und die Berliner Immanuel-Diakonie. Die EKD Media, die ebenfalls Anteile hält, gehört zu 60 Prozent der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und zu 40 Prozent dem Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik (GEP). Das GEP trägt unter anderem evangelisch.de und die Zentralredaktion des Evangelischen Pressedienstes (epd).