Von der Besuchertribüne in den Plenarsessel
Für drei Tage werden 181 Jugendliche zwischen 15 und 20 Jahren beim 3. Jugend-Landtag die Rolle einer/eines Abgeordneten übernehmen. Statt nur auf der Besuchertribüne Platz zu nehmen, dürfen sie dann über jugendrelevante Themen debattieren und entscheiden. Landtagspräsident Eckhard Uhlenberg hat die Veranstaltung am Donnerstag um 16.30 Uhr im Plenarsaal eröffnet. Sie endet am Samstag mit einem ökumenischen Jugendgottesdienst.
08.10.2010
nrw.evangelisch.de

Die Themen, mit denen sie sich beschäftigen werden, wurden von jugendlichen Helfern vorbereitet, die selbst im letzten Jahr Teilnehmer waren: "Europa voran bringen" (Europa-Tag, Europa-Fahnen,  Auslandspraktika, verstärkte Schulbesuche in den Kulturhauptstädten Europas etc) sowie "Schulen sollen Ehrenämter fördern"  (Ehrenamtliche Tätigkeiten auf dem Zeugnis, soziale Praktika, Ehrenämter im Unterricht,  Ehrenamtspreise).

Darüber hinaus können die teilnehmenden Jugendlichen selbst Themen in Form einer "Aktuellen Viertelstunde" beantragen und debattieren. Außerdem können die Jugendlichen an einem Parlamentarischen Abend teilnehmen sowie sich auf einem "Markt der Möglichkeiten" über Institutionen, Stiftungen und Jugendorganisationen der Parteien informieren. Zu den  vorbereiteten Themen wurden auch Experten für öffentliche Anhörungen eingeladen. Fraktionstreffen, Ausschüsse und Arbeitskreise - das Arbeitspensum ist hoch, eine Sitzung jagt die nächste.

Zum Schluss gibt es für die 16- bis 20-Jährigen dann, ganz wie im wirklichen Landtagsgeschäft, eine hitzige Plenardebatte. Dabei stellen die einzelnen Fraktionen im Plenarsaal den anderen "Parlamentsmitgliedern" ihre Meinung zu den diskutierten Themen vor. Gemeinsam fassen sie am Ende auch Beschlüsse. Das Besondere: Die Beschlüsse der Jugendlichen stehen kurze Zeit später in den Ausschüssen des echten Landtags auf der Tagesordnung.

Erstmals gibt es in diesem Jahr zum Abschluss einen Jugend-Gottesdienst. Die Jugendlichen selbst haben ihn sich beim 2. Jugendlandtag im vergangenen Jahr gewünscht. Es soll ein fröhlicher Gottesdienst werden, erklärt Kirchenrat Rolf Krebs, der das Evangelische Büro NRW leitet. Er wird ihn zusammen mit Dr. Karl-Heinz Vogt, dem ehemaligen Leiter des Katholischen Büros NRW und Kirchenmusiker Markus Hinz gestalten.

"Ihr seid das Licht der Welt." Dieser Satz Jesu aus der Bergpredigt (Matthäusevangelium, Kapitel 5) steht im Mittelpunkt des Gottesdienstes. Damit soll einerseits Bezug genommen werden auf die inhaltlichen Debatten des Jugend-Landtags, etwa die Diskussion um "Das Ehrenamt in der Gesellschaft". Andererseits sollen die Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit der Zusage Jesu wieder in den Alltag entlassen werden.

Immerhin: in Zeiten, wo sich Landesvertreter von CDU und Grünen um Kreuze in Tagungsräumen streiten, haben sich 170 der insgesamt 181 "Abgeordneten" des 3. Jugend-Landtages zum Abschluss-Gottesdienst angemeldet.