Die 80 Delegierten aus Afrika, Asien und Deutschland versprachen, sich in ihren Kirchen dafür einzusetzen, dass die Überwindung häuslicher Gewalt zum Thema wird – in Kindergottesdiensten und Sonntagsschulen, im Konfirmandenunterricht, in der Frauen-, Jugend- und Männerarbeit. Kirchliche Mitarbeitende sollen fortgebildet werden, um in Gemeinden ein Bewusstsein für die Gewalt zu wecken.
„Keiner von uns kann sagen, dass es häusliche Gewalt bei uns nicht gibt,“ sagte Jaharianson Saragih, Delegierter der indonesischen Mitgliedskirche GKPS, in der Plenumsdiskussion: „Aber bisher haben wir oft nicht hingesehen oder solche Taten sogar als Disziplinierungsmaßnahme gerechtfertigt.“ Viele Kulturen würden Kinderrechte missachten. Hier seien die Kirchen besonders gefordert, Kinder zu schützen und ihnen zu ihren Rechten zu verhelfen. Die Delegierten forderten außerdem alle VEM-Mitgliedskirchen auf, Kindesmissbrauch und Kinderprostitution offen anzusprechen. Seelsorge für Täter und Opfer solle zu einem Kern kirchlicher Arbeit werden.
Beten und handeln
Neben der häuslichen Gewalt diskutierten die Delegierten auch über Gewalt und Straflosigkeit, etwa in Ländern wie der Demokratischen Republik Kongo oder den Philippinen. Die Delegierten der VEM-Vollversammlung riefen alle Mitgliedskirchen auf, ihre Solidarität im Gebet füreinander und im praktischen Handeln zu zeigen.
Neben der inhaltlichen Arbeit zum Thema „Culture, Violence and the Churches“ befasste sich die Vollversammlung mit der strategischen Ausrichtung der Arbeit der VEM. Die Delegierten betonten unter anderem, dass Mission und Entwicklung nicht voneinander getrennt werden dürften. Die Stärkung der Kirchen in ihrer Entwicklungsarbeit müsse oberste Priorität haben. Außerdem soll die Arbeit der Partnerschaften zwischen Kirchen und Kirchenkreisen weiter gestärkt und vertieft werden. Süd-Süd-Partnerschaften und multilaterale Partnerschaften sollen verstärkt ausgebaut werden. www.vemission.org