Zum diesjährigen Welttag für menschenwürdige Arbeit am Donnerstag (7. Oktober) hat die Initiative eine Informationskampagne über schlechte Arbeitsbedingungen von Zuliefererfirmen des Discounters gestartet. "Es sind bittere Früchte, die Aldi seinen Kunden anbietet", sagte CIR-Geschäftsführer Tomas Krämer-Broscheit. Bei Recherchen über die Herkunft von günstig angebotenem Obst in Aldi-Discountern sei man unter anderem in Honduras auf menschenunwürdige Zustände gestoßen. Auf den Melonen- und Bananen-Plantagen schufteten die Arbeiter und Arbeiterinnen für "einen monatlichen Hungerlohn von umgerechnet 98 Euro", hieß es.
Auch bei den Kleidungsangeboten des Discounters sehe es nicht besser aus. Eines der Hauptproduktionsländer für diese Textilien sei Bangladesch, erklärte CIR-Referentin Sandra Dusch Silva. Dort müssten die Arbeiterinnen mit einem Monatslohn von umgerechnet 33 Euro über die Runden kommen. "Da dies schlicht unmöglich ist, sind sie gezwungen, exzessiv Überstunden zu leisten."
Die Essener Unternehmensgruppe Aldi Nord GmbH hat die Initiative Romero durch ihre Anwälte aufgefordert, die Kampagne zu stoppen und eine Unterlassungserklärung zu unterschreiben. Der Discounter wirft der Initiative Verletzungen des Markenrechts, eventuelle Verletzungen des Lichtbildrechts und unzutreffende und rechtswidrige Behauptungen vor. Falls die Initiative die Unterlassungserklärung nicht unterschreibe, droht die Unternehmensgruppe der Initiative Romero mit Geldstrafen.
Die Christliche Initiative Romero weist die Vorwürfe des Discounters zurück. "Wir stehen zu unseren Vorwürfen gegen Aldi und sehen keinen Anlass, diese in der Sache zurückzunehmen", betonte CIR-Geschäftsführer Krämer-Broscheit. "Romero" setzt sich seit 1981 für Arbeits- und Menschenrechte in Ländern Mittelamerikas ein.
Internet: www.ci-romero.de