Eine offizielle Bestätigung für den Bericht des Geheimdienstmitarbeiters gab es zunächst nicht. Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes (AA) in Berlin sagte am Montagabend: "Wir kennen entsprechende Agenturmeldungen und gehen ihnen nach." Am Dienstag erlagen zwei der Turkmenen ihren Verletzungen, die Zahl der getöteten stieg auf zehn, berichtete die Deutsche Presse-Agentur dpa.
Das Stammesgebiet im Nordwesten Pakistans gilt als Hochburg für radikal-islamische Extremisten aus dem Umkreis des Terrornetzes Al- Kaida. In der Region soll es zahlreiche Terrorcamps geben, in denen auch Islamisten aus Deutschland und anderen europäischen Ländern ausgebildet werden. Erst im Juni war der deutsche Islamist Rami M. in der Gegend festgenommen worden. Zwei Monate später hatten ihn die pakistanischen Behörden nach Deutschland abgeschobe.
"Die Raketen sind in ein Gehöft eingeschlagen, das dem Taliban- Mitglied Sher Maula Khan gehört, der es an die Deutschen vermietet hatte", sagte der Geheimdienstmitarbeiter weiter. Khan war zusammen mit Rami M. festgenommen worden und befindet sich weiter in Haft.
60 deutsche Terroristen in den Ausbildungscamps?
Nach Angaben des Geheimdienstmitarbeiters war unter den Getöteten ein deutscher Staatsbürger, der sich Fayyaz nennt. Dieser habe Anschläge in Europa geplant.
Rund 60 türkischstämmige deutsche sowie gebürtige deutsche Islamisten sollen sich in der unwegsamen Stammesregion zum Training in Terrorcamps aufhalten. Die allermeisten haben Verbindungen zur terroristischen Islamischen Dschihad-Union (IJU).
Britische und US-Medien hatten in den vergangenen Tagen mehrfach berichtet, dass Terroristen in Pakistan Pläne für Anschläge ähnlich dem von Mumbai 2008 auch in Europa vorbereitet hätten. Damals hatten Islamisten zwei Hotels in der indischen Metropole angegriffen und mehr als 160 Menschen getötet.
Auch Al-Kaida-Führer getötet
Pakistanische Geheimdienstkreise bestätigten unterdessen, dass bereits Anfang September bei einem US-Drohnenangriff einer der von den USA meistgesuchten Al-Kaida-Terroristen getötet wurde. Für den Jemeniten Fahd Mohammad Ahmed Al Quso hatten die USA ein Kopfgeld von fünf Millionen Dollar ausgesetzt. Er soll an dem Anschlag auf das amerikanische Kriegsschiff "USS Cole" vom Oktober 2000 in der jemenitischen Hafenstadt Aden beteiligt gewesen sein. Bei der Attacke kamen 17 Marinesoldaten ums Leben.
Der Drohnenangriff sei ebenfalls in Nord-Waziristan in der Gegend von Data Khel auf ein Auto erfolgt. Dabei seien insgesamt vier Militante getötet worden. Quso war 2003 aus einem Gefängnis im Jemen geflohen. Unter den Getöteten sei auch ein zweiter von den USA gesuchter Al-Kaida-Verdächtiger namens Younas Moritani gewesen.