Die drei Preise wurden den Angaben zufolge an den Bildhauer Stephan Balkenhol, den Architekten Andreas Meck sowie die Stuttgarter Agentur Milla und Partner in Zusammenarbeit mit der Berliner Choreographin Sasha Waltz vergeben. Ferner sprach die Jury zwei Anerkennungen aus.
Beim neu von der Bundesregierung ausgelobtem Wettbewerb waren zuletzt 28 von insgesamt 386 Entwürfen in der engeren Auswahl. Eine erste gescheiterte Ausschreibung war vorausgegangen. Dabei hatte im vergangenen Jahr keiner der 563 eingereichten Entwürfe die Jury überzeugen können. Daher konnte nicht wie ursprünglich geplant bereits zum 20. Jahrestag des Mauerfalls 2009 ein Siegerentwurf gekürt werden.
Jurymitglied und Mitinitiator Günter Nooke sagte dem epd, die Jury habe nun bewusst drei Entwürfe zur öffentlichen Diskussion stellen wollen, für ihn sei aber die Idee von Milla und Partner sowie Sasha Waltz der Favorit. Der Entwurf sieht eine begehbare und bewegliche, 55 Meter lange Schale vor, die neben historischen Fotos die vorgeschriebene Inschrift "Wir sind das Volk, wir sind ein Volk" aufweist.
2007 vom Bundestag beschlossen
Balkenhol konzipierte dagegen eine kniende, fünf Meter große Männerfigur. Meck wiederum entwarf eine Installation aus einem aus Buchstaben bestehenden Dach, das auf einer Deutschlandkarte fußt.
Zu den maßgeblichen Initiatoren für ein "Nationales Freiheits- und Einheitsdenkmal" gehören neben Nooke der letzte frei gewählte DDR-Ministerpräsident Lothar de Maizière (beide CDU), der langjährige ARD-Journalist Jürgen Engert und der frühere Präsident des Bundesamtes für Bauwesen und Raumplanung Florian Mausbach, der vor wenigen Tagen einen eigenen Entwurf präsentiert hatte.
Als Standort wurde der Sockel des ehemaligen Nationaldenkmals für Kaiser Wilhelm auf der Schlossfreiheit festgelegt. Für das vom Bundestag 2007 beschlossene Berliner Denkmal an die friedliche Revolution und die danach vollzogene Wiedervereinigung Deutschlands stehen zehn Millionen Euro zur Verfügung.
Weitere fünf Millionen sind für ein Denkmal in Leipzig eingeplant, das die Zivilcourage der dortigen Bürger zu gewaltfreiem Protest im Herbst 1989 ehren soll. Alle Wettbewerbsbeiträge für das Berliner Denkmal sind bis 31. Oktober im Berliner Martin-Gropius-Bau zu besichtigen.