Lewis hatte gestanden, den Mord an ihrem Ehemann und ihrem Stiefsohn mit zwei Komplizen geplant zu haben, die die Tat ausführten. Die beiden Männer erhielten nur lebenslange Haft. Nach Angaben ihrer Verteidiger hat Lewis einen Intelligenzquotienten von nur 72 und leidet an Persönlichkeitsstörungen, die sie manipulierbar machen.
Amnesty-Generalsekretärin Lüke sagte der "Frankfurter Rundschau" (Mittwochsausgabe): "Teresa Lewis ist geistig zurückgeblieben, wenn nicht gar behindert. In einem solchen Fall ist die Hinrichtung völkerrechtlich absolut verboten." Doch gebe es grundsätzlich nichts, was die Todesstrafe rechtfertige - seien es geistig Behinderte, Frauen oder Männer.
In einer Reihe mit China, Iran und Irak
Zur Abschaffung der Todesstrafe in den USA sieht Lüke Präsident Barack Obama in der Pflicht: "Jemand, der den Friedensnobelpreis bekommen hat und es explizit zu seinem Programm gemacht hat, die USA wieder auf den Boden des Rechts zu führen, muss sich auch konsequent für die Abschaffung der Todesstrafe einsetzen." Sonst stünden die USA weiter in einer Reihe mit China, dem Iran und dem Irak sowie Saudi-Arabien.
Im US-Bundesstaat Georgia wurde die für Dienstagabend geplante Hinrichtung des wegen Raubmordes verurteilten Brandon Rhode auf Freitag verschoben. Der 31-Jährige hatte der Tageszeitung "Atlanta Journal Constitution" zufolge Stunden vor der Hinrichtung versucht, sich das Leben zu nehmen. Er sei aber rechtzeitig gestoppt worden.
Rhodes Anwalt habe in einem Berufungsantrag nach dem Suizidversuch vorgebracht, sein Mandant leide an Gehirnschäden, die vom Alkohol- und Drogenkonsum der Mutter während der Schwangerschaft stammten. Anwalt Brian Kammer geißelte die für Freitag geplante Hinrichtung als "Abstieg in die Brutalität".
epd