Dabei gibt es neben personellen auch strukturelle Veränderungen. Den Kammern, die kirchliche Stellungnahmen wie Denkschriften vorbereiten, gehören Personen aus Kirchen, Gesellschaft, Politik und Wissenschaft an.
Erstmals berief der Rat der EKD eine Kammer für Weltweite Ökumene. Sie wird geleitet von Oberkirchenrätin Cordelia Kopsch von der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau. Die Ökumene-Kammer wird sich den Angaben zufolge mit grundlegenden theologischen und strukturellen Fragen der weltweiten ökumenischen Beziehungen der EKD befassen.
Stellungnahmen vorbereiten
Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung wurde zum Vorsitzenden der Kammer für Migration und Integration berufen. Dieses Gremium hat den Auftrag, kirchliche Stellungnahmen zu den Asylverfahren in Europa, zum Bleiberecht und zu den Problemen von Menschen ohne legalen Aufenthaltsstatus zu erarbeiten.
Schon im Frühjahr wurden die Kammern für Öffentliche Verantwortung, für Theologie sowie für soziale Ordnung neu berufen. Der ehemalige Präsident des Bundesverfassungsgerichtes, Hans-Jürgen Papier, löst in der Kammer für Öffentliche Verantwortung den Heidelberger Theologen Wilfried Härle im Vorsitz ab. Stellvertreterin ist die bayerische Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler.
Aus der Politik gehören der Kammer CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe, der hessische SPD-Generalsekretär Michael Roth und der Vorsitzende des Bundestags-Finanzausschusses, Volker Wissing (FDP), der in seiner Freizeit als Organist und Kirchenmusiker aktiv ist, an. Die Kammer wird sich mit den Themen Demenz als gesellschaftliches Problem, extremistische Parteien und Demokratie sowie Friedensethik befassen.
Peer Steinbrück Mitglied der Sozialkammer
Die Kammer für soziale Ordnung leitet der Wirtschaftswissenschaftler Gustav Adolf Horn. Er steht seit 2005 an der Spitze des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung. Sein Stellvertreter im Kammervorsitz ist der Bamberger Sozialethiker Heinrich Bedford-Strohm. Der Sozialkammer, die unter anderem über die Rolle der Gewerkschaften und öffentliche Güter beraten wird, gehört auch der frühere Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) an. Zwei ad hoc-Kommissionen sind beauftragt, die Themen Gesundheitspolitik sowie Familie und Kinderrechte zu bearbeiten.
In der Kammer für nachhaltige Entwicklung übernahm der Grünen-Politiker Thilo Hoppe den Vorsitz. Neu in diesem Gremium ist neben anderen Ex-Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD). Unverändert bleibt der Vorsitz in der Kammer für Bildung und Erziehung, Kinder und Jugend, die weiterhin von dem Tübinger Religionspädagogen Friedrich Schweitzer geleitet wird. Stellvertretende Vorsitzende ist die Bildungsforscherin und Erziehungswissenschaftlerin Annette Scheunpflug (Nürnberg).
Der Präsident der Humboldt-Universität und Kirchenhistoriker Christoph Markschies leitet die Kammer für Theologie, die bisher eine Doppelspitze hatte. Seine Stellvertreter sind der Professor für Reformierte Theologie, Michael Beintker (Münster), und die Göttinger Theologieprofessorin Christine Axt-Piscalar. In der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche in Deutschland leitet Axt-Piscalar den theologischen Ausschuss, zudem gehört sie dem Ökumenischen Arbeitskreis evangelischer und katholischer Theologen an.