Kirchlicher Tierschutz-Experte gegen Massentierhaltung
Gegen alle Formen der Massentierhaltung hat sich der Leiter des Instituts für Theologische Zoologie in Münster, Rainer Hagencord, ausgesprochen. Es sei "zutiefst fragwürdig", wenn Tiere zur Masse degradiert würden, sagte der katholische Theologe am Mittwoch dem epd am Rande eines Vortrages in Groß Ilsede bei Peine. Im Landkreis Peine sind vier neue Hähnchenmastanlagen für mehr als 120.000 Tiere geplant, die in der Bevölkerung für Unruhe sorgen.

Hagencord forderte eine höhere Wertschätzung für Tiere. Diese sei in der Neuzeit verloren gegangen. In früheren Zeiten seien Tiere als beseelte Mitgeschöpfe des Menschen gesehen worden, heute würden sie oft nur noch als "seelenlose Automaten" betrachtet. Die "geschöpfliche Würde" des Tieres gehe bei der Massentierhaltung verloren.

Das 2008 gegründete Institut für Theologische Zoologie will zu einer wissenschaftlich fundierten theologischen Würdigung des Tieres beitragen und in der Kirche für die "Bewahrung der Schöpfung" eintreten. Es versteht sich als interdisziplinär, ökumenisch und interreligiös.

Unter anderem bietet es Lehrveranstaltungen an der Philosophisch-Theologischen Hochschule des katholischen Kapuzinerordens in Münster an, der es angegliedert ist. Zudem arbeitet es mit weiteren theologischen Hochschul-Fakultäten in Deutschland und der Schweiz zusammen. Dem Kuratorium des Instituts gehören neben anderen Münsters Zoodirektor Jörg Adler und die ehemalige nordelbische evangelische Bischöfin Bärbel Warttenberg-Potter an. (epd)

Internet: www.theologische-zoologie.de