Arbeiter-Samariter-Bund arbeitet mit Drückern
Der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) soll mit unseriösen Methoden um Mitglieder und Spenden werben. Nach einem Bericht des Magazins "Plusminus" sind Drückerkolonnen für die Hilfs- und Wohlfahrtsorganisation unterwegs.

Einen Großteil des eingesammelten Geldes kassierten die Drückerkolonnen als Provision, berichtete das Magazin am Montag. Die Drücker erweckten mit ASB-Fahrzeugen und offizieller Kleidung den Anschein, sie seien Mitarbeiter der Organisation, tatsächlich aber seien es Drücker.

Falsche Geschichte als Masche

"Der Arbeiter-Samariter-Bund arbeitet mit unseriösen Drückermethoden", zitierte das Wirtschaftsmagazin den Geschäftsführer des Deutschen Zentralinstituts für Soziale Fragen (DZI) Burkhard Wilke. Nach Informationen des Magazins köderten die Drücker mit einer "neuen Masche" vor allem ältere Menschen. Potenziellen Spendern werde erzählt, dass der Staat tausende Zivildienst-Stellen gestrichen habe, mit schlimmen Folgen für Rettungsdienst und Pflege. Wenn er dem ASB für ein Jahr Geld spende, werde der Staat das Geld fünf Jahre weiterzahlen, tischten die Werber potenziellen Spendern eine falsche Geschichte auf.

Der ASB erklärte in einer Mitteilung, für ihn seien "Mitarbeiter einer Werbeagentur" im Einsatz. Der Wohlfahrtsverband achte dabei auf die Einhaltung von Qualitätsmanagement und Verhaltenskodex, die einige große Wohlfahrtsverbände für den Einsatz von "Werbegruppen" erstellt hätten. Der ASB garantiere, dass 80 Prozent der Mitgliedsbeiträge unmittelbar für die gemeinnützigen Aufgaben verwandt würden.

"Der Einsatz von Geldmitteln für die Informationsarbeit und Werbung des ASB ist nicht unmoralisch", hieß es in der Mitteilung. Der Verband selbst könne sich die Mitgliederwerbung nicht leisten. Dem ASB bleibe zu seiner Existenzsicherung nur die "seit Jahrzehnten mit gutem Erfolg gewählte Form des Einsatzes selbständiger Außendienst-Mitarbeiter in der Werbung."

dpa