Filmtipps: Diese Woche neu im Kino
Die Redaktion von "epd film" hat die Filme der Woche ausgesucht. Dazu zählen der subtile Road-Movie "Mammuth" mit Gérard Depardieu sowie "Gregs Tagebuch – Von Idioten umzingelt".

Mammuth (Frankreich 2010)

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Mit 60 Jahren darf Schlachtergehilfe Serge Pilardosse, von allen aufgrund seines legendären Bikes nur Mammuth genannt (Gérard Depardieu), in den verdienten Ruhestand gehen. Weil die Rente jedoch zu knapp ist und ihm zu Hause die Decke auf den Kopf zu fallen droht, begibt sich der Frischpensionär auf eine letzte große Fahrt, um bei seinen ehemaligen Arbeitgebern wichtige Unterlagen einzuholen. Die Abenteuer während dieser Motorradreise stehen im Mittelpunkt des Road-Movies "Mammuth". Das neue Werk des französischen Regieduos Benoît Delépine und Gustave de Kervern ("Louise Hires a Contract Killer") besticht durch Melancholie, skurrile Einfälle und einen durchaus scharfen Blick auf soziale Realitäten. Depardieu glänzt dabei als schwergewichtiger Tor mit verfilzter Mähne und dem Herz am rechten Fleck, der im Sattel seines antiken Motorrades wie der letzte Ritter der Landstraße erscheint.

Regie, Buch: Benoît Delépine, Gustave de Kervern. Mit: Gérard Depardieu, Yolande Moreau, Isabelle Adjani, Benoît Poelvoorde. 91 Min. FSK: 12,ff.

The American (USA 2010)

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Als Agententhriller im Stil eines Sergio-Leone-Westerns kommt der neue Film des ehemaligen Starfotografen Anton Corbijn daher. In "The American" spielt Oscarpreisträger George Clooney einen Auftragskiller, der sich nach einer missglückten Mission in ein italienisches Bergdorf zurück zieht, um seinen letzten Coup vorzubereiten. Doch die sich anbahnende Liebesbeziehung mit der jungen Clara (Violante Placido) sowie die Gespräche mit dem ortsansässigen Pfarrer (Paolo Bonacelli) lassen Jack an seiner Aufgabe zweifeln. Trotz actionreicher Thematik überrascht der Film in seiner Inszenierung durch stumme Kamerafahrten und viele Einstellungen, in denen die Blicke der Figuren eingefangen werden. So lässt Corbijn in seinem zweiten Werk die Welt des Spaghetti-Westerns neu entstehen, anstatt sich an die Thrillerelemente der Romanvorlage "A Very Private Gentleman" zu halten. Die Musik zum Film lieferte übrigens Herbert Grönemeyer, privat ein langjähriger Freund des Regisseurs.

Regie: Anton Corbijn, Buch: Rowan Joffe (nach dem Roman "A Very Private Gentleman" von Martin Booth). Mit: George Clooney, Thekla Reuten, Paolo Bonacelli, Violante Placido, Bruce Altman, Irina Björklund. 99 Min, FSK: 12, ff.

Gregs Tagebuch – Von Idioten umzingelt (USA 2010)

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In Amerika sind die Abenteuer des Teenagers Greg Heffley, der auf der Junior High School um Anerkennung kämpft, längst Kult geworden. Nachdem die Comic-Romane erfolgreich in 33 Sprachen, darunter auch Deutsch, übersetzt wurden, folgt nun die erste Realverfilmung.  "Gregs Tagebuch – Von Idioten umzingelt" schildert die ersten Monate des Elfjährigen auf der amerikanischen Mittelstufe. Ein Animationsfilm hätte dem satirischen Charakter der von Cartoons durchsetzten Buchvorlage wahrscheinlich noch besser getan, zumal sich alle Bemühungen des Jungen, in der neuen Umgebung beliebt zu werden, als skurrile Fehlschläge erweisen. Zumindest der Sprachwitz ist jedoch erhalten geblieben und sorgt dafür, dass nicht nur junges Publikum auf seine Kosten kommen wird.

Regie: Thor Freudenthal. Buch: Jackie und Jeff Filgo, Gabe Sachs, Jeff Judah (basierend auf dem Buch von Jeff Kinney). Mit: Zachary Gordon, Robert Capron, Rachel Harris. 93 Min. FSK: o.A., ff. FBW: besonders wertvoll.

Groupies bleiben nicht zum Frühstück (Deutschland 2010)

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Das Mädchen von nebenan und der gefeierte Bandleader treffen aufeinander in Marc Rothemunds Komödie "Groupies bleiben nicht zum Frühstück". Nachdem die 17-jährige Lila (Anna Fischer) von ihrem Amerika-Austauschjahr zurückgekehrt ist, verliebt sie sich in den charismatischen Chriz (Kostja Ullmann) – ohne zu wissen, dass dieser der Sänger der derzeit angesagtesten deutschen Jugendband ist. Eine Gefahr für das junge Glück, schließlich hat Chriz in einem Vertrag unterschreiben müssen, zum Wohle der Band Single zu bleiben. Indem er die Handlung ins Popstarmilieu verlegt, gelingt es Regisseur Rothemund, dem beliebten Genre der Teenager-Romanze neue Seiten abzugewinnen. Mit der richtigen Balance aus Ironie und Sympathie beleuchtet er gekonnt das zeitgenössische Phänomen der Teenieband-Hysterie. Die charismatischen Darsteller sorgen dafür, dass trotz der vorhersehbaren Geschichte keine Langeweile aufkommt.

Deutschland 2010. Regie: Marc Rothemund. Buch: Lea Schmidbauer, Kristina Magdalena Henn. Mit: Anna Fischer, Kostja Ullmann, Inka Friedrich, Roman Knizka, Amber Bongard, Nina Gummich, Ben Braun. 103 Min. FSK: o.A., ff. FBW: wertvoll.

epd