Deshalb müssten sie auch jetzt noch zu Integrationskursen verpflichtet werden, sagte Schünemann in der Debatte zum Thema "Einwanderung und Arbeitsmarkt". Ohne deutsche Sprachkenntnisse hätten Kinder von Zuwanderern keine Chance im Bildungssystem. Der Minister forderte zudem, gezielt hochqualifizierte Zuwanderer nach Deutschland zu holen, um die Wirtschaft zu stärken. Im Gegenzug müssten Migranten ohne Aufenthaltsrecht wie etwa Geduldete konsequent in ihr Herkunftsland "zurückgeführt" werden.
Der württembergische evangelische Bischof Frank July forderte die islamischen Zuwanderer auf, sich für die westliche Lebensweise zu öffnen: "Es ist eine große Gefahr, dass es abgeschlossene Gegenwelten gibt." Dies sei zwar als Übergangserscheinung erklärlich, müsse sich langfristig aber ändern. "Ich glaube, dass der Islam in Deutschland auf Dauer gewisse europäische Gedankenwege mitmacht, oder es wird ein großes Problem geben", sagte der Stuttgarter Bischof.
Probleme durch islamische Erziehung?
Die türkischstämmige Soziologin und Autorin Necla Kelek führte die Probleme vieler Migranten auf dem Arbeitsmarkt auf deren islamische Erziehung zurück. Der Islam leite seine Gläubigen nicht zu selbstständigem Denken an: "Es gibt so etwas wie ein Denkverbot in der islamischen Tradition, das dort gefördert wird." In der Folge schotteten sich zahlreiche Muslime ab und investierten nicht genug in die Bildung ihrer Kinder.
Die einstündige Debatte wird am Sonntag, 12. September, um 13 und 22.30 Uhr vom Fernsehsender "Phoenix" ausgestrahlt.
Internet: www.tacheles.tv oder rundfunk.evangelisch.de
hen/epd