Etwa 13 Prozent der Arbeitnehmer zwischen 40 und 65 Jahren kümmern sich demnach um einen Bedürftigen. Das geht aus einer Umfrage, dem sogenannten Deutschen Alterssurvey hervor, den das Bundesfamilienministerium heute (Mittwoch) nach Angaben der "Passauer Neuen Presse" vorstellt. Jeder Dritte, der Hilfe oder Pflege leiste, tue dies für einen nahen Angehörigen.
Modell zur Familienpflegezeit
Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) interpretiert die Zahlen als Beleg für ein im Grundsatz funktionierendes Miteinander in der Gesellschaft. "Ich erlebe, dass der Zusammenhalt zwischen den Generationen so groß ist wie nie zuvor. Auch wenn sich das Familienbild gewandelt hat - der Zusammenhalt bleibt", sagte Schröder der Zeitung.
Schröder will noch im laufenden Jahr 2010 ihr Modell zur Familienpflegezeit umsetzen. Es sieht vor, dass Arbeitnehmer ihre Angehörigen bei halber Arbeitszeit pflegen können und dabei drei Viertel ihres Gehalts beziehen. Später sollen die Arbeitnehmer dann wieder voll arbeiten, bekämen aber für einen ebenso langen Zeitraum weiterhin nur drei Viertel des Gehalts.
Von Sozialverbänden sowie aus der Wirtschaft und der Opposition gibt es Kritik an Schröders Vorstoß. Für die Pflege- und Sozialverbände sind Lohnverzichte während der Pflegezeit nicht akzeptabel. Aus der Wirtschaft kam der Einwand, das Schröder-Modell sei zu kompliziert und zu teuer für die Arbeitgeber.