New Yorker lehnen Moschee nahe "Ground Zero" ab
Das geplante islamische Gemeindezentrum spaltet die Stadt: Im Gegensatz zu ihrem Bürgermeister sind die meisten New Yorker gegen den Moscheebau nahe Ground Zero.

Nur 35 Prozent befürworten das Projekt, wie die "New York Times" am Donnerstag (Ortszeit) in ihrer Online-Ausgabe berichtete. Vor allem Anhänger der Republikanischen Partei (74 Prozent) sprechen sich gegen das Zentrum aus. Befragt wurden 892 Stadtbewohner.

"Eskalierende Kultur der Angst"

In den vom New Yorker Imam Feisal Abdul Rauf initiierten Zentrum soll es Konferenzräume, einen Gebetsraum, Kunstgalerien, einen Veranstaltungssaal und eine Gedenkstätte für die Opfer der Anschläge vom 11. September 2001 geben. Schon seit Wochen protestieren rechtsgerichtete und anti-muslimische Gruppierungen sowie Angehörige von Opfern der Anschläge gegen die Pläne.

Der New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg unterstützt das Projekt. In den USA gelte das Prinzip Religionsfreiheit, argumentierte er. Bloomberg sprach sich diese Woche auch gegen Vorschläge des Gouverners von New York, David Paterson, und des römisch-katholischen Erzbischofs Timothy Dolan aus, das Kulturzentrum etwas weiter entfernt von "Ground Zero" zu bauen.

Der für New York City zuständige lutherische Bischof Robert Rimbo warnte am Donnerstag vor einer "eskalierenden Kultur der Angst". Der Islam sei so vielschichtig wie das Christentum auch. Er selber wolle nicht angegriffen werden, weil es vereinzelt gewalttätige christliche Extremisten gebe. Umgekehrt sollten Christen den Islam nicht wegen einiger gewalttätiger Muslime verurteilen.

epd