Physiker Hawking: Kein Gott nötig für Universum
Für die Entstehung des Universums ist nach Ansicht des Astrophysikers Stephen Hawking kein Gott notwendig gewesen. Neue physikalische Theorien zeigten eindeutig, dass unser Universum durchaus spontan und aus sich selbst heraus entstanden sein könnte, schreibt der 68 Jahre alte Brite in seinem neuen Buch, aus dem die Zeitung "The Times" erste Auszüge druckte. Der Band "Der große Entwurf - Eine neue Erklärung des Universums" erscheint in Deutschland am kommenden Dienstag.

"Weil es ein Gesetz wie das der Schwerkraft gibt, kann und wird sich ein Universum selber aus dem Nichts erschaffen", zitiert die Zeitung den Wissenschaftler. "Spontane Schöpfung ist der Grund, warum es statt dem Nichts doch etwas gibt, warum das Universum existiert, warum wir existieren." Es sei nicht nötig, zur Erklärung eine Hand Gottes mit ins Spiel zu bringen.

In seinem Bestseller "Eine kurze Geschichte der Zeit" hatte der berühmte Mathematiker und Astrophysiker, der wegen einer Muskelschwäche im Rollstuhl sitzt, laut "Times" Ende der 1980er Jahre noch anders geurteilt. Damals habe er von einer Art "ultimativen Theorie" hinter der Schöpfung geschrieben, die womöglich auf einen Gott hinweisen könnte.

Auseinandersetzung mit Newton

Im neuen Buch (Engischer Titel: "The Grand Design"), das Hawking zusammen mit seinem US-Kollegen Leonard Mlodinow geschrieben hat, nimmt er dem Bericht zufolge nun die Theorie von Isaac Newton (1643- 1727) auseinander. Der war der Ansicht gewesen, dass das Universum allein schon wegen bestehender Naturgesetze nicht aus dem Chaos entstanden sein könnte. Er vermutete einen Gott hinter allem.

Internet: The Times

dpa