Sumatra: Vulkan Sinabung bricht erneut aus
Der Vulkan Mount Sinabung auf der indonesischen Insel Sumatra ist nach Behördenangaben am Montag zum zweiten Mal ausgebrochen. Der Ausbruch war heftiger als am Vortag.

Die zuständige Behörde teilte weiter mit, dicke Rauchwolken seien bis zu 2.000 Meter hoch in den Himmel gestiegen. Die mehr als 20.000 geflüchteten Anwohner durften aus Sicherheitsgründen nicht nach Hause zurückkehren.

Der Mount Sinabung war am Sonntag zum ersten Mal seit 400 Jahren ausgebrochen. Er schleuderte Rauch und Asche 1.500 Meter hoch in die Luft. Die Behörden riefen die höchste Alarmstufe aus. Mindestens zwei Menschen starben.

Die indonesische Vulkanbehörde teilte mit, der Ausbruch sei der erste des Sinabung seit dem Jahr 1600. "Zuvor hatte der Sinabung keine nennenswerte Aktivität gezeigt, weshalb die Überwachung seit dem Anfang des 17. Jahrhunderts keine Priorität war", sagte Behördenchef Surono, der wie viele Indonesier nur einen einzigen Namen trägt, nach Angaben von Antara.

Indonesien liegt am pazifischen "Feuerring"

Indonesien liegt auf dem sogenannten Feuerring um den Pazifischen Ozean, der besonders anfällig für Erdbeben und Vulkanausbrüche ist. Entlang der hufeisenförmige Zone an den Küsten liegt etwa die Hälfte aller aktiven Vulkane. Der Gürtel aus "Feuerbergen" reicht von den Küsten Süd- und Nordamerikas bis zu einer Reihe von Inselketten im asiatisch-pazifischen Raum. Der Ring führt weiter über die Aleuten und Kurilen im Nord-Pazifik, Japan, die Philippinen, Indonesien, verschiedene Südsee-Inselstaaten bis Neuseeland und zur Antarktis.

Entlang dieses Rings schieben sich im Erdinnern verschiedene Erdplatten untereinander, Experten sprechen von Subduktion. Je nach Beschaffenheit der Plattenränder sind die dabei auftretenden Erschütterungen größer oder kleiner und lassen die Erde beben. Erdstöße von Japan bis zum US-Bundesstaat Kalifornien lassen sich mit dem Aufeinandertreffen der Pazifischen Platte auf die Eurasische beziehungsweise die Nordamerikanische Platte erklären.

Eine der längsten Subduktionszonen weltweit ist mit rund 6.000 Kilometern der Sundabogen, wo sich die Indo-Australische unter die Eurasische Platte schiebt. Indonesien liegt mit seinen Inseln direkt an oder unmittelbar auf dieser Abzweigung des Feuergürtels. Auf den 17.000 indonesischen Inseln gibt es 500 Vulkane. 128 sind aktiv und 68 gelten als gefährlich. Beim Ausbruch des Tambora-Vulkans wurden 1815 auf der östlich von Java gelegenen Insel Sumbawa mehr als 100 Kubikkilometer Gestein ausgeworfen. Etwa 10.000 Menschen starben sofort, weitere Zehntausende später an Hungersnöten und Krankheiten.
 

dpa