Der Verein Deutsche Sprache (VDS) hat den Geschäftsführer der Ruhr.2010 GmbH, Fritz Pleitgen, zum "Sprachpanscher 2010" erklärt. Ex-WDR-Intendant Pleitgen habe nicht verhindern können, dass der öffentliche Auftritt der von ihm geführten Gesellschaft "voller denglischer Imponiervokabeln steckt", begründete der Verein seine Wahl am Freitag in Dortmund. Er vergibt seit 1998 jährlich den "Sprachpanscher" an Einzelpersonen oder Firmen, die sich in besonderem Maße bei der Vermischung des Deutschen mit dem Englischen zu "Denglisch" hervorgetan haben.
Der VDS kritisierte unter anderem die Bezeichnung freiwilliger Helfer als "Volunteers". "Hier hätte Pleitgen seine Autorität mehr in den Dienst der deutschen Sprache stellen können", hieß es. Auf den zweiten Platz kam bei der Negativ-Auszeichnung die Potsdamer "Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg". Sie hatte Preußenkönigin Luise auf Werbeplakaten für eine Ausstellung "It Girl", "Fashion Victim" und "Working Mom" genannt.
Der Verein Deutsche Sprache hat nach eigenen Angaben mehr als 32.000 Mitglieder und will mit der Wahl des "Sprachpanschers" mehr Bewusstsein für eine gepflegte Ausdrucksweise schaffen. Zu den bisherigen Preisträgern zählen Ex-Postchef Klaus Zumwinkel und die ehemaligen Bahn-Chefs Johannes Ludewig und Hartmut Mehdorn.