Die der Nachrichtenagentur dpa vorliegende Zusammenfassung der Studie des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) und des Zentrums für Erneuerbare Energien der Universität Freiburg (ZEE) taxiert die Wertschöpfung durch Windkraft auf 2,1 Milliarden Euro, durch Photovoltaik auf 2,4 Milliarden und durch Biogasanlagen auf 500 Millionen Euro.
Neue Gewerbesteuereinnahmen, die Verpachtung von Flächen für die Ökostrom-Erzeugung sowie neue Arbeitsplätze und damit ein höherer Einkommenssteueranteil sind die wichtigsten Vorteile. Die Kommunen profitieren dabei von der starken staatlichen Subventionierung der Öko-Energien.
Insgesamt kann eine Kommune mit 75.000 Einwohnern und einem Ausbau der erneuerbaren Energien im Bundesdurchschnitt laut der Studie rund drei Millionen pro Jahr an Wertschöpfung generieren. Davon entfallen mehr als eine Million Euro auf Photovoltaik, auf den Bereich Windenergie sogar fast 1,2 Millionen. Hier gibt es etwa 200.000 Euro durch Pachteinnahmen, wenn die Flächen im Besitz der Kommune sind.
Auch das Bundesumweltministerium bestätigt die hohe Wertschöpfung durch die Ökoenergien. Demnach betrug 2009 die Wertschöpfung durch Investitionen und Betrieb 37,5 Milliarden Euro und lag damit um fast ein Viertel über dem Wert von 2008 - unbeachtet bleiben hierbei die langfristigen Effekte für die Kommunen.
Kommunen : Wertschöpfung bis zu 12,3 Milliarden Euro
Die im Auftrag der Agentur für Erneuerbare Energien erstellte Kommunen-Studie soll Anfang September offiziell präsentiert werden. Inmitten der Debatte um längere Laufzeiten von Atomkraftwerken und angesichts erheblichen Drucks der Atomlobby auf die Bundesregierung zeigen die Ergebnisse, dass Kommunen von der Umstellung auf eine eigene Energieversorgung in der Regel stark profitieren können.
Sollte es bis 2020 wie von der Branche erwartet einen Ökoenergie-Anteil von 28,7 Prozent (Strom, Wärme, Kraftstoffe) geben, könnten laut Studie bis zu 12,3 Milliarden Euro pro Jahr in den Kommunen an Wertschöpfung erreicht werden. "Die Ergebnisse belegen eindrucksvoll die bereits gegenwärtig hohen ökonomischen Wertschöpfungen in Kommunen, die aus der Förderung der EE-Anlagen und der Ansiedelung von Unternehmen gegeben sind", heißt es im Fazit der Studie.
Viele regionale Energieversorger verlangen von der Bundesregierung einen Verzicht auf längere Laufzeiten für Kernkraftwerke, da im Vertrauen auf den Atomausstiegsbeschluss viel Geld in die Umstellung auf eine Versorgung aus erneuerbaren Energien investiert wurde.