„Wir wünschen Ihnen in Ihren Familien und Gemeinschaften eine gesegnete Zeit der religiösen Erneuerung und inneren Stärkung“, heißt es in der gemeinsamen Grußbotschaft der drei evangelischen Landeskirchen und fünf katholischen Bistümer in Nordrhein-Westfalen. Die Kirchen weisen darin auf die Gemeinsamkeiten hin, die das Miteinander von Musliminnen und Muslimen und Christinnen und Christen – trotz aller Unterschiede – tragen: „Der eine Gott, der Schöpfer und barmherzige Richter, ist für Muslime wie für Christen Grund des Glaubens und Ziel des Lebens.“
Außerdem biete die „im Glauben begründete Solidarität mit den Bedürftigen eine besondere Chance für die Zusammenarbeit über die Grenzen unserer Religionen hinweg“. Angesichts einer weltweit steigenden Zahl von Menschen, die von existentieller Armut bedroht sind, sei gemeinsame Verantwortung gefragt. Schließlich erniedrige Armut den Menschen, erzeuge oft unerträgliches Leid. "Armut und soziale Ungerechtigkeit sind auch eine Quelle von Hass und Gewalt, von Extremismus und militärischen Konflikten.“
Armut im Blick
Armut verletze also nicht nur die gottgegebene Würde des Menschen, sondern verhindere oder gefährde auch den Frieden. Daher sei die Bekämpfung sowohl der weltweiten Armut als auch der steigenden sozialen Notlagen von Menschen in der Region, darunter erschreckend viele Kinder, eine besonders dringende Aufgabe.
„In sozialen Initiativen, die sich die Unterstützung bedürftiger Menschen in Deutschland zur Aufgabe gemacht haben, kommt es hier und da bereits zur Zusammenarbeit von Muslimen und Christen. Ausgehend von unseren gemeinsamen religiösen Werten, die den Einsatz gegen Armut fordern, wäre es sicher lohnend, diese Zusammenarbeit in Zukunft weiter zu entwickeln und auszubauen“, heißt es in dem „Ramadan Mubarak“ („Gesegneter Ramadan“) überschriebenen Grußwort.
Für Religionsfreiheit und Toleranz
Als Basis eines konstruktiven Miteinanders plädieren die acht Unterzeichner für Religionsfreiheit und Toleranz: „Es gehört nach der christlichen wie muslimischen Vorstellung zum Leben, dass jeder Mensch seiner religiösen Überzeugung treu folgt und deren Gebote in seinem Gewissen achtet."
Dazu gehöre für Christinnen und Christen wie für Musliminnen und Muslime ihre Gemeinschaft der Gläubigen. "Darum ist es notwendig, dass Muslime und Christen an allen Orten unserer Erde frei ihren Glauben bekennen, ihn im Alltag leben und sich in ihren Kirchen und Moscheen versammeln können.“