Wie die "Berliner Zeitung" (Dienstagsausgabe) unter Berufung auf die Hamburger Innenbehörde berichtete, werde die von Ursula Caberta geleitete Arbeitsgruppe bereits Ende August aufgelöst.
Den zuletzt anderthalb von vier verbliebenen Mitarbeitern sei zum Jahresende gekündigt worden, hieß es weiter. Die ehemalige SPD-Politikerin, die sich mit ihrem Engagement gegen Scientology bundesweit einen Namen gemacht hat, werde als Ministerialreferentin in der Behörde weiter Aufklärungsarbeit über die in der Öffentlichkeit auch als Psychosekte benannte Organisation betreiben.
Hintergrund der Maßnahme sei ein Beschluss des von CDU und Grünen getragenen Senats, bei der Arbeitsgruppe 140.000 Euro jährlich einzusparen, wird Behördensprecher Thomas Butter zitiert. Die Beratung von Opfern werde künftig der Verfassungsschutz übernehmen. Unklar sei noch die weitere Verwendung des Archivs der Arbeitsgruppe, in dem sich nach Angaben der Zeitung viele Geheimdokumente über die Arbeit von Scientology befinden.
"Verheerendes Signal"
Der Berliner evangelische Sektenbeauftragte Thomas Gandow beklagte gegenüber der Zeitung in einer ersten Reaktion den "Sieg für Scientology". Es sei zwar gut, dass die Opferberatung in Zukunft wie bei Rechtsradikalen und Islamisten der Verfassungsschutz übernehmen soll, "allein mir fehlt der Glaube, dass das etwas wird".
Der Hamburger SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Andreas Dressel bezeichnete den Senatsbeschluss als "verheerendes" Signal: "Was Scientology nicht geschafft hat - Caberta loszuwerden - das macht nun der Senat." Dass der Hamburger Innensenator und designierte Bürgermeister Christoph Ahlhaus (CDU) erst ein bundesweites Verbot von Scientology fordere und dann ein Instrument im Kampf gegen diese Sekte beschädige, sei "an Absurdität nicht zu überbieten", hieß es in dem Bericht weiter.
Caberta selbst wollte sich den Angaben zufolge nicht zu dem Vorgang äußern. Dagegen begrüßte der Hamburger Scientology-Sprecher, Frank Busch, gegenüber der Zeitung, das Ende der, wie er es nannte, "Steuergeldverschwendung".