CDU-Vorsitz in NRW: Röttgen tritt gegen Laschet an
Der Machtkampf spitzt sich zu: Bundesumweltminister Norbert Röttgen will gegen NRW-Integrationsminister Armin Laschet als Kandidat für den CDU-Landesvorsitz antreten.

Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) will in Nordrhein-Westfalen als Kandidat für den CDU-Landesvorsitz antreten. Aus seinem Umfeld hieß es am Dienstag, der 45-Jährige wolle an diesem Mittwoch in Düsseldorf eine Erklärung abgeben. Derzeit sei er auf dem Rückweg aus dem Urlaub. Die "Bild"-Zeitung und die "Süddeutsche Zeitung" berichteten zuvor schon von einer Bewerbung. Damit käme es zur Kampfkandidatur gegen den früheren NRW-Integrationsminister Armin Laschet, der sich ebenfalls für das Amt bewirbt.

Regionalkonferenzen geplant

Ein Sprecher der nordrhein-westfälischen CDU sagte der Deutschen Presse-Agentur (dpa) in Düsseldorf gestern (Montag) Abend, er könne zu der Meldung nichts sagen. Röttgen hat laut "Bild" mit dem noch amtierenden CDU-Landeschef Jürgen Rüttgers (59) gesprochen und dann am Montagabend Laschet telefonisch seine Pläne übermittelt. Der 45- Jährige habe außerdem einen Brief an alle Entscheidungsträger der Landes-CDU geschickt.

Nun plane die Partei mehrere Regionalkonferenzen, bei denen sowohl Röttgen als auch Laschet auftreten sollen, schreibt die "Süddeutsche Zeitung" (Dienstag). Nach diesen Konferenzen könnten die 160.000 Mitglieder der CDU in Nordrhein-Westfalen entscheiden, wer ihre Partei künftig führen soll.

Wahl-Verfahren wird am 30. August festgelegt

Laschet war bisher der einzige Kandidat für die Nachfolge von Rüttgers an der Spitze des größten CDU-Landesverbandes. Er hat für seine Kandidatur die Unterstützung des Vorsitzenden der CDU- Landtagsfraktion, Karl-Josef Laumann, und des Landes-Generalsekretärs Andreas Krautscheid. Auch mehrere Bezirksvorsitzende der NRW-CDU hatten sich für Laschet ausgesprochen.

Laschet war bis zur Landtagswahl im Mai 2010 Integrationsminister in NRW. Röttgen ist seit September 2009 Bundesumweltminister. Die Unterstützer Röttgens hatten eine Beteiligung der rund 160.000 Parteimitglieder an der Personalentscheidung für den Fall gefordert, dass es mehrere Kandidaten geben sollte. Dem war aus dem Lager Laschets nicht widersprochen worden. Der CDU-Landesvorstand will am 30. August das Verfahren für die Wahl des Vorsitzenden festlegen. Die offizielle Wahl muss auf einem Parteitag erfolgen.

In der nordrhein-westfälischen CDU hatten sich zuletzt die Rufe nach einer Kandidatur Röttgens für das Amt des Landesvorsitzenden gemehrt. Laschet will im Falle seiner Wahl auch CDU-Bundesvize werden. "Das Amt des stellvertretenden Bundesvorsitzenden war immer eine kraftvolle Rückendeckung für den NRW-Landesvorsitzenden", sagte Laschet dem "Spiegel".

dpa