Der neue Regierungssprecher Steffen Seibert hat sich am Montag erstmals den Fragen der Parlamentsjournalisten in Berlin gestellt. Er sei überzeugt, dass die Ziele der Bundesregierung richtig seien und habe "große Sympathie, vielleicht auch Bewunderung für die Arbeit der Bundeskanzlerin", sagte Seibert bei seinem ersten Auftritt in der Bundespressekonferenz.
Der 50-Jährige war zuvor Redakteur und Moderator der "heute"-Nachrichten um 19 Uhr im ZDF. Seit 2007 moderierte er auch das "heute journal". Nach dem Studium der Geschichte hatte Seibert seine journalistische Laufbahn beim ZDF begonnen und war dort in verschiedenen Stationen beschäftigt, von 1992 bis 1995 etwa als Korrespondent in Washington. Seibert ist verheiratet und hat drei Kinder.
Er wolle der breiten Öffentlichkeit die Politik der Bundesregierung klarmachen und zugleich der Regierung die Stimmung in der Öffentlichkeit vermitteln, erklärte Seibert, der sein Amt vergangenen Mittwoch angetreten hatte. Der Staatssekretär leitet zugleich das Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, dass rund 500 Mitarbeiter hat.
Das Angebot von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Regierungssprecher zu werden, sei für ihn eine große Überraschung gewesen, erzählte Seibert. Nach "gar nicht so langem Überlegen" habe er "heißen Herzens" zugesagt. Seiberts Berufung sei eine schnelle und gute Entscheidung gewesen, sagte Merkel vor Mitarbeitern des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung in Berlin, dessen Chef Seibert zugleich ist. Sie versprach ihrem neuen Sprecher einen "uneingeschränkten Zugang" zu allen Informationen, die er für sein Amt brauche. Sie selbst wolle versuchen, sich "so vernünftig zu verhalten, "dass Sie wenig Ärger haben".
Seibert räumte Lampenfieber ein. "Es ist wie Abi, Führerscheinprüfung und diverse andere Dinge zusammen." Er habe bis vor wenigen Wochen nicht geglaubt, dass er einmal Regierungssprecher werden würde. "Selbstverständlich werde ich jetzt versuchen, die Politik der Regierung zu erklären." Seibert löst Ulrich Wilhelm ab, der als Intendant zum Bayerischen Rundfunk wechselt. Mit dem ZDF hat Seibert ein Rückkehrrecht vereinbart.