Unwetter im Norden und Osten lassen Pegel steigen
Starker Regen und Gewitter haben in der Nacht zum Montag im Norden und Osten Deutschlands für Überschwemmungen und steigende Pegel gesorgt.

Besonders Sachsen war betroffen: An der Spree südlich von Bautzen wie auch an den Elb-Nebenflüssen Polenz und Wesenitz wurde am frühen Morgen die zweithöchste Alarmstufe drei ausgelöst, teilte das Landeshochwasserzentrum in Dresden mit. Die Autobahn 17 musste von Dresden in Richtung Tschechien wegen Überflutung gesperrt werden. Kleinere Flüsse traten in mehreren sächsischen Landkreisen über die Ufer, zahlreiche Keller liefen voll.

Neue Gewitter erwartet

Die Lage im brandenburgischen Hochwassergebiet der Spree hat sich nach Angaben des Lagezentrums des Innenministeriums durch die Regenfälle hingegen nicht verschärft. An einzelnen Abschnitten der Spree und der Müggelspree war am Sonntag die niedrigste Alarmstufe 1 ausgerufen worden. Der Deutsche Wetterdienst hob am frühen Morgen alle Unwetterwarnungen für Deutschland auf. Allerdings seien im Laufe des Tages im Osten neue Gewitter zu erwarten, die auch auf den Norden und Nordwesten übergreifen sollen.

Mehrere Brände hielten die Feuerwehr nach Gewittern auf der Nordseeinsel Sylt in Atem. Wegen eines Blitzeinschlags in einem Hotel mussten etwa 200 Menschen in Sicherheit gebracht werden, zudem brach in einem Naturschutzgebiet in zwei Gebäuden Feuer aus. In Mecklenburg-Vorpommern gab es nach einer ersten Bilanz des Lagezentrums des Innenministeriums nur einige wenige Schäden.

Ein Toter bei Überschwemmungen in der Slowakei

Dagegen wurden am Sonntagnachmittag nach einem Dammbruch die nordwestslowakischen Städte Handlova (deutsch Krickerhau) und Prievidza (Priwitz) völlig unvorbereitet überschwemmt. In Handlova ertrank ein Mann, der in einem Wohngebiet der Stadt von den Fluten mitgerissen wurde. Das bestätigte das Innenministerium am Abend den Medien. Die Identität des Mannes sei aber noch nicht bekannt. In Prievidza wurde ein weiterer Mann vermisst.

Im Nachbarland Tschechien wurde die schon in den vergangenen Tagen betroffene Gemeinde Bily Kostel nad Nisou neuerlich überflutet. Ansonsten aber bestätigten sich die Befürchtungen einer neuen Überschwemmungswelle in der Grenzregion zu Deutschland trotz starker Regenfälle nicht.

dpa