"Es muss geklärt werden, wer der Verursacher dieses tragischen Ereignisses war. So weit sind wir noch nicht", sagte er in einem 20-minütigen Interview. Unter dem Titel "Kreuzverhör" soll das Interview am Sonntagabend im WDR-Fernsehen ausgestrahlt werden.
Der CDU-Politiker wehrte sich gegen den Vorwurf, er habe im Vorfeld der Loveparade persönlich darauf hingewirkt, die Veranstaltung unter allen Umständen ausführen zu wollen. Auch habe man bei der Sicherheit keine Kompromisse gemacht. "Wir haben als Verwaltung unsere Vorstellungen durchgesetzt und sind nicht zurückgewichen." Der Veranstalter habe deswegen im Vorfeld seine Konzepte nachbessern müssen.
In einem Vorabbericht des Hamburger Nachrichtenmagazins "Spiegel" räumte Sauerland allerdings ein, die Öffentlichkeit bewusst über die Besucherzahlen der Techno-Veranstaltung getäuscht zu haben. Es habe "die medialen Millionenzahlen des Veranstalters Lopavent" gegeben und "reale Zahlen für unsere Planung", sagte Sauerland dem "Spiegel". Die mehreren Millionen erwarteter Besucher, von denen er selbst vor der Parade gesprochen hatte, seien "nur gepushte Zahlen" gewesen, mit denen man Marketing und nichts anderes gemacht habe. Auf Wunsch des Veranstalters habe die Stadt Duisburg bei der Marketinglüge mitgemacht.
"Es ist etwas falsch gelaufen, und zwar mit schlimmen Folgen", sagte Sauerland. "Wir arbeiten unser Verwaltungshandeln jetzt auf. Und die anderen, Polizei und Veranstalter, müssen es genauso machen." Er selbst habe in den vergangenen Wochen mehreren Morddrohungen erhalten.
Das WDR "Kreuzverhör" läuft am 15. August von 19.40 bis 20.00 Uhr im WDR-Fernsehen.