Iran soll von Steinigung bedrohte Frau ausreisen lassen
Die USA haben den Iran aufgefordert, die von Steinigung bedrohte Iranerin Sakineh Aschtiani ausreisen zu lassen. Brasilien hat der Frau die Aufnahme angeboten.

"Steinigung im 21. Jahrhundert ist ein barbarischer Akt und sollte verboten werden", sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Philip J. Crowley, am Montag in Washington. "Wir hoffen, dass der Iran dem Gehör schenkt" und das Asylangebot annimmt, fügte Crowley hinzu.

Geplante Steinigung zurzeit ausgesetzt

Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva hatte am Samstag angeboten, der wegen Ehebruchs zum Tode durch Steinigung verurteilte Mutter von zwei Kindern Asyl zu geben. "Ich bitte den iranischen Führer Mahmud Ahmadinedschad, Brasilien die Erlaubnis zu geben, diese Frau aufzunehmen", sagte Lula. Sollte die Anwesenheit von Aschtiani in Iran seinem "Freund Ahmadinedschad" unangenehm sein, könne die Frau gerne nach Brasilien geschickt werden, fügte Lula hinzu.

Lula pflegt trotz Kritik im In- und Ausland gute Beziehungen zum Iran und hat auch versucht, im Atomstreit Irans mit dem Westen zu vermitteln. Die geplante Steinigung, gegen die es internationale Proteste gegeben hatte, ist zurzeit ausgesetzt.

Die Kinder der Verurteilten bestreiten, dass ihre Mutter sich überhaupt einer Straftat schuldig gemacht hat. Es gebe auch keinerlei Beweise für den angeblichen Ehebruch, das Urteil sei willkürlich gefällt worden. Von einem anderen Gericht war die Frau bereits zu 90 Peitschenhieben verurteilt worden.

dpa