Maybrit Illner moderiert auch "heute journal"
ZDF-Talklady Maybrit Illner wird künftig auch das "heute journal" moderieren. Sie tritt im September die Nachfolge von Steffen Seibert an, der Sprecher der Bundesregierung wird. Unterdessen spekuliert der "Spiegel" über die Zukunft von Harald Schmidt, Mathias Riechling und Anne Will in der ARD.

Zusätzlich zu ihrer politischen Talksendung "Maybrit Illner" werde die 45-Jährige im Wechsel mit Claus Kleber und Marietta Slomka jährlich rund 40 Ausgaben des "heute journal" präsentieren, teilte der Sender am Montag in Mainz mit. ZDF-Chefredakteur Peter Frey sagte, Illner werde im "heute journal" vor allem mit ihren Interviews Akzente setzen.

Die Moderatorin studierte bis 1988 Journalistik in Leipzig und arbeitete bis zur Wende in der Sportredaktion des DDR-Fernsehens. 1991 übernahm Illner die Moderation des täglichen "Abendjournals" im Deutschen Fernsehfunk (DFF), und wechselte im Juli 1992 als Moderatorin zum ZDF-"Morgenmagazin". Seit 1999 moderiert sie die Talksendung "Berlin Mitte", die 2007 in "Maybrit Illner" umbenannt wurde. Illner ist mit dem Chef der Deutschen Telekom, René Obermann, liiert.

Wechselt Anne Will auf den Donnerstag?

Unterdessen gibt es in der ARD offenbar Überlegungen, Entertainer Harald Schmidt (52) zum Nachfolger von Mathias Richling (57) in der Kabarettsendung "Satire Gipfel" zu machen. Den Verantwortlichen erscheine diese Lösung "geradezu ideal", zitiert der "Spiegel" einen ungenannten Hierarchen. Der Rundfunk Berlin Brandenburg (RBB), der die Satireschau im Wechsel mit dem Bayerischen Rundfunk (BR) verantwortet, wollte sich auf Anfrage nicht zu den Spekulationen äußern.

Nach "Spiegel"-Angaben würde der Wechsel ein Sendeplatzdilemma lösen. Mit der Aufgabe seiner Late-Night-Show könnte Harald Schmidt den Donnerstag für Anne Will freimachen, die nach dem Wechsel von RTL-Starmoderator Günther Jauch zur ARD 2011 ihren Platz am Sonntagabend räumen muss. Außerdem sei Richling als Parodist zwar begnadet, als Gastgeber aber eine Fehlbesetzung, schreibt das Blatt. Will wiederum konnte die Erwartungen an ihre sonntägliche Sendungen nicht erfüllen.

Noch nicht im Detail besprochen

Mit den Beteiligten wurde den Angaben zufolge bisher noch nicht im Detail gesprochen. In der ARD gebe es aber die Hoffnung, dass Schmidt die Idee charmant finde, so der "Spiegel". Der Entertainer hatte seine Karriere einst als Kabarettist am Düsseldorfer Kleinkunsttheater «Kom(m)ödchen» begonnen.

Nachfolger von Seibert als Moderator der ZDF-"heute"-Sendung um 19 Uhr soll Matthias Fornoff werden, der derzeit das Washingtoner Studio des Senders leitet. Intendant Markus Schächter bezeichnete die Personalentscheidungen als "passgenaue Ergänzung der bestehenden Moderatorenriege" beider Sendungen. "Mit Maybrit Illner und Matthias Fornoff haben wir zwei Top-Journalisten für zwei Top-Jobs", so Schächter.

epd/dpa