Galapagos-Inseln von Roter Liste gestrichen
Das Welterbekomitee der UNESCO hat die zu Ecuador gehörenden Galapagos-Inseln im Pazifik von der Roten Liste der gefährdeten Kultur- und Naturdenkmäler gestrichen.

Die UNESCO hatte die Galapagos mit der einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt, darunter die weltberühmten Riesenschildkröten, 2007 für gefährdet erklärt. Grund war vor allem die Beeinträchtigung der Umwelt durch den ständig wachsenden Strom an Touristen sowie illegale Siedler vom Festland. Für die immer größere Zahl an Menschen auf den Inseln mussten auch mehr Versorgungsgüter zu den Inseln gebracht werden. Dies vergrößerte die Gefahr, dass fremde Tier- und Pflanzenarten eingeschleppt werden.

Die Regierung in Quito hatte als Gegenmaßnahmen unter anderem die zwangsweise Rücksiedlung von illegalen Bewohnern der Inseln zum Festland angeordnet. Auch soll der Tourismus besser kontrolliert und die Fähigkeit der Inseln zur Selbstversorgung mit Lebensmitteln und Energie aus Sonnen- und Windkraft verbessert werden.

Pelikane und Seelöwen

Die aus Vulkanen entstandenen Galapagos-Inseln liegen etwa 1.000 Kilometer westlich vor der Küste des südamerikanischen Landes im Pazifik. Es gibt 14 größere und mehr als 100 kleine bis winzige Inseln. Nur fünf davon werden von insgesamt etwa 20.000 Menschen besiedelt. Die Inseln sind auch Lebensraum für den Blaufußtölpel, für Pelikane und Seelöwen.

Das Welterbekomitee will bei der am Sonntag eröffneten Jahrestagung noch bis kommenden Dienstag auch über 39 Anträge auf Neuaufnahme von Kultur- und Naturdenkmälern entscheiden. Deutschland beantragte die Aufnahme des Oberharzer Wasserregals in die begehrte Liste. Das Oberharzer Wasserregal zählt zu den größten und bedeutendsten historischen bergbaulichen Wasserwirtschaftssystemen der Welt.

Das Brücken-Problem

Die 21 UNESCO-Experten werden sich auch erneut mit der Frage befassen, ob sich eine von der Wirtschaft Rheinland-Pfalz geforderte Brücke mit dem Welterbestatus des Oberen Mittelrheintals verträgt - der Ausgang ist offen. Eine ähnliche Anfrage liegt aus Regensburg vor. Dort soll eine Ersatzbrücke über die Donau die fast 900 Jahre alte "Steinerne" Brücke entlasten.

dpa