Lutherischer Weltbund dringt auf mehr Klimaschutz
Der Lutherische Weltbund (LWB) hat von der Staatengemeinschaft konkrete Maßnahmen zum Klimaschutz gefordert. Notwendig sei ein globaler Klimavertrag.

Der lutherische Bischof Melvin Jimenez Marin aus Costa Rica forderte die Christen zudem auf, stärker auf die Regierungen zuzugehen. "Wenn wir alle zusammenarbeiten, können wir Berge versetzen", sagte der Geistliche am Freitag vor den rund 400 Delegierten der 11. Vollversammlung des LWB in Stuttgart.

Die Folgen der globalen Erwärmung würden immer bedrohlicher, sagte Stefan Rahmstorf vom Potsdam Institut für Klimafolgenforschung auf der internationalen Kirchenkonferenz. Die Fälle von schweren Dürren hätten sich in den vergangenen drei Jahrzehnten verdoppelt. 75 Prozent der zusätzlichen Treibhausgase stammten von Industrienationen. Am meisten betroffen seien jedoch die armen Länder, fügte Rahmstorf hinzu. Er forderte einen globalen Klimavertrag. Jeder Mensch sollte den gleichen Anteil an den klimaschädlichen Emissionen bekommen.

Folgen der globalen Erwärmung

Zum Thema "Tägliches Brot, Ernährungssicherheit und Klimawandel" informierten Wissenschaftler und Delegierte die Mitglieder der Vollversammlung über die Folgen der globalen Erwärmung und der steigenden Zahl von Hungernden weltweit. "Als US-Amerikanerin schäme ich mich, dass der Senat gerade entschieden hat, in diesem Jahr kein Gesetz zum Klimaschutz zu unterstützen", erklärte Barbara Rossing, Vorsitzende des Programmausschusses für Theologie und Studien beim LWB in Genf. Sie rief die LWB-Delegierten dazu auf, mit mehr Nachdruck für das wichtige Ziel der Kohlendioxid-Emission einzutreten und den Klimaschutz zum zentralen Thema zu machen.

Bischof Marin forderte die lutherischen Kirchen auf, weltweit beim Klimaschutz stärker zu kooperieren. "Wir wollen Einfluss nehmen", sagte er. "Wir haben die Aufgabe, ein globales Problem zu bewältigen." Die LWB-Vollversammlung dauert noch bis Dienstag. Am Samstag wird der Generalsekretär des Weltbundes neu bestimmt. Die Wahl entgegen dem ursprünglichen Zeitplan bereits am Vormittag statt. Als aussichtsreichster Bewerber für die Nachfolge des scheidenden LWB-Präsidenten Bischof Mark S. Hanson gilt der palästinensische Bischof Munib A. Younan.

epd