"Thor Steinar" klagt gegen Satire-Marke "Storch Heinar"
Die Initiative "Endstation rechts" darf aller Voraussicht nach weiterhin T-Shirts mit der Satirefigur "Storch Heinar" verkaufen. Die Klage der Firma MediaTex und ihrer Kleidermarke "Thor Steinar" habe kaum Aussicht auf Erfolg, deutete beim Prozessauftakt der Vorsitzende Richter des Landgerichts Nürnberg-Fürth an. Der Richter empfahl, wesentliche Teile der Klage zurückzunehmen, was MediaTex jedoch ablehnte. Das Urteil soll am 11. August verkündet werden.

Die in Zeesen bei Berlin sitzende Firma Media Tex wirft nach Angaben des Landgerichtes Nürnberg den "Storch Heinar"-Vertreibern Verletzung des Markenrechts und Verunglimpfung der Marke "Thor Steinar" vor. Am Mittwoch verhandelt das Landgericht Nürnberg über die Streitsache.

Der Streitwert sei auf 100.000 Euro beantragt worden, sagte Justizpressesprecher Thomas Koch. Die Firma Media Tex will unter anderem erreichen, dass "Storch Heinar" unter Androhung eines Ordnungsgeldes bis zu 250.000 Euro den Vertrieb bestimmter Motive in Zukunft unterlässt.

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Initiator von "Storch Heinar" ist die von der SPD-Jugendorganisation in Mecklenburg-Vorpommern betriebene Kampagne "Endstation Rechts". Sie startete nach eigenen Angaben "das Klamottenprojekt Storch Heinar" im Dezember 2008. Auf verschiedenen Motiven, die unter anderem auf T-Shirts zu sehen sind, ist ein etwas zerzauster Vogel mit Seitenscheitel, Hitlerbärtchen und Wehrmachtshelm zu sehen.

Angeklagt ist der Schweriner SPD-Landtagsabgeordnete Mathias Brodkorb als Inhaber der Internet-Domain storchheinar.de, über die die gleichnamigen Produkte vertrieben werden. Da bei Veröffentlichungen im Internet der Gerichtsstand wählbar ist, hat die in Brandenburg sitzende Firma MediaTex Nürnberg als Austragungsort für den Rechtsstreit wählen können.

epd