Bischof: Schneider soll EKD-Ratsvorsitzender bleiben
Der rheinische Präses Nikolaus Schneider soll nach Ansicht des württembergischen Landesbischofs Frank Otfried July Vorsitzender des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) bleiben.

"Es tut gut, wenn wir nach den hinter uns liegenden Turbulenzen Kontinuität bekommen", sagte July dem epd. Schneider war bereits stellvertretender Ratsvorsitzender und wurde nach dem Rücktritt von Bischöfin Margot Käßmann kommissarisch mit der Leitungsaufgabe betraut. Bei der EKD-Synode im November soll ein Nachfolger für Käßmann gewählt werden.

July sprach sich außerdem gegen eine Abschaffung des sogenannten Dritten Weges bei der Tariffindung in der Diakonie aus. Bei diesem System werden Löhne und Gehälter in paritätisch besetzten Kommissionen ausgehandelt - Streiks sind ebenso verboten wie Aussperrungen. "Ich bin ein Verfechter des Dritten Wegs", bekannte der Bischof, der im Juni zum Vorsitzendes des Diakonischen Rats der EKD gewählt worden war.

Er könne sich schwer mit dem Gedanken anfreunden, dass Arbeitgeber und Arbeitnehmer einander nur noch mit ihren Partikularinteressen gegenübersäßen, sagte July. "Konflikte müssen auf eine Art ausgetragen werden, die dem gemeinsamen Dienstauftrag entspricht", forderte er.

epd