"ProChrist" plant "größten Gottesdienst Europas"
Die missionarische Initiative "ProChrist" will im Jahr 2013 in Stuttgart den "größten Gottesdienst Europas" veranstalten. Mit Predigten an acht Abenden, die per Satellit europaweit an über 1.000 Orte übertragen werden, sollen über eine Million Menschen erreicht werden, kündigte der Prediger und Pfarrer Ulrich Parzany in Stuttgart an.

Die Kosten der Veranstaltung in der Porsche-Arena werden auf knapp zwei Millionen Euro geschätzt. Sie sollen in erster Linie durch Spenden und ergänzend durch kirchliche Zuschüsse finanziert werden.

Die Debatte im Vorfeld der Bundespräsidentenwahl um die Mitgliedschaft des früheren niedersächsischen Ministerpräsidenten Christian Wulff (CDU) im "ProChrist"-Kuratorium hat der Organisation nach Ansicht ihres Vorsitzenden Raimund Utsch nicht geschadet. Vielmehr sei die Aktion dadurch bekannter geworden. "Wir sind Herrn Wulff sehr dankbar, dass er auf die Hetzkampagne nicht eingegangen ist", sagte Utsch.

Kritiker hatten vor der Präsidentenwahl Wulff aufgefordert, die Mitgliedschaft im Kuratorium von "ProChrist" aufzugeben, da diese Organisation etwa Homosexuelle nicht akzeptiere. Dem hatte der frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Wolfgang Huber, widersprochen, der ebenfalls dem Kuratorium angehört. Dies sei ein reines Ehrengremium und habe keine unmittelbaren Einfluss auf Planung und Gestaltung von "ProChrist"-Veranstaltungen.

Glaube an Gott

Angesichts der bekanntgewordenen Fälle von sexuellem Missbrauch durch kirchliche Mitarbeiter ist es nach Ansicht von Pfarrer Parzany "nachvollziehbar", dass Menschen der Kirche den Rücken gekehrt haben. Andererseits hielten viele Ausgetretene trotz der Enttäuschung den Glauben an Gott nicht für unmöglich. "ProChrist" wolle die Botschaft vermitteln, dass Gott jeden Menschen persönlich liebe.

"ProChrist" begann 1993 in Deutschland mit der Satellitenübertragung einer Evangelisationsveranstaltung aus der Grugahalle in Essen, wo der US-amerikanische Pastor Billy Graham sprach. In Abständen von zwei bis drei Jahren folgten bislang sechs weitere Veranstaltungen mit Pfarrer Parzany als Redner. +

epd