Ausgerechnet während der Live-Übertragung des WM-Fußballspiels zwischen Deutschland und Argentinien ist bei Fernsehzuschauern in Hessen und Nordrhein-Westfalen das ZDF ausgefallen. Während der Halbzeitpause und in den ersten fünf Minuten der zweiten Hälfte blieb der Fernsehschirm bei den betroffenen Zuschauern schwarz, dann kehrte das Bild zurück. Als Ursache nannte ein Sprecher des ZDF am Samstag einen Wechsel des Satellitenkanals.
Der Sender habe den Übertragungsweg vorsorglich geändert, um Störungen durch Gewitter zu vermeiden, sagte der Sprecher. Dadurch sei es für das ZDF unvorhersehbar bei einem Kabelnetzbetreiber zu technischen Problemen gekommen. Betroffen waren dem Sender zufolge nur analoge Kabelhaushalte. Die deutliche Mehrzahl der Zuschauer sei von dem Ausfall verschont geblieben. Die Sprecherin des Kabelnetzbetreibers Unitymedia mit Sitz in Köln, Katrin Köster, sagte: «Glück im Unglück war, dass es in der Halbzeit geschah.»
In Hessen hatten unter anderem Zuschauer in Fulda und Frankfurt über den Bildausfall geklagt. Die Public-Viewing-Doppelarena in der Frankfurter Innenstadt hatte allerdings stets Empfang.
Die Panne erinnert an den Bildausfall während des ebenfalls vom ZDF übertragenen Halbfinals zwischen Deutschland und der Türkei bei der Europameisterschaft 2008. Damals fiel das von einer Tochtergesellschaft der UEFA produzierte Bild aus. Die UEFA machte ein Gewitter über Wien für die Panne verantwortlich.
Dennoch hat das Spiel dem ZDF einen WM-Rekordmarktanteil von 89,2 Prozent beschert. Durchschnittlich 25,95 Millionen Fußballfans feierten am Samstag den Einzug der DFB-Elf in das WM-Halbfinale vor den heimischen Bildschirm. Damit wurde zwar der Zuschauer-Rekord vom Ghana-Spiel (29,19 Millionen) verfehlt, die bisherige Bestmarke bei den Marktanteilen vom England-Match (87,2 Prozent) aber noch einmal übertroffen. Der extrem hohe Wert bedeutet, dass neun von zehn Fernsehzuschauern, die am Samstagnachmittag ihr Gerät eingeschaltet hatten, die WM-Übertragung aus Kapstadt wählten.