Fast jeder zweite Deutsche mit hohem Einkommen würde derzeit höhere Steuern in Kauf nehmen. Laut einer Umfrage des Hamburger Magazins "Stern" wären 42 Prozent der Wohlhabenden bereit, zur Bewältigung der Finanzkrise mehr Steuern zu zahlen. Das Magazin hatte rund 1.000 Bundesbürger mit einem monatlichen Haushaltsnettoeinkommen von mehr als 4.000 Euro befragt.
Ähnlich hoch (43 Prozent) war der Anteil in der Einkommensgruppe zwischen 3.000 und 4.000 Euro. Auch zahlreiche Prominente plädierten im "Stern" für höhere Steuern. "Eindeutig ja" sagte etwa Schauspieler Joachim Fuchsberger: "Wir hatten ja schon höhere Einkommenssteuersätze und sind auch nicht verhungert." Für einen "neuen Lastenausgleich" sprach sich Ex-Tagesthemen-Moderator Ulrich Wickert aus: "Jeder, der mehr als 5.000 Euro im Monat verdient, zahlt ein Monatsgehalt an den Staat, um damit die Schulden abzutragen."
Es sei ihm ein Rätsel, so Ernst Prost, Chef des Motorenöl-Herstellers Liqui Moly, warum die Politik Leute verschonen wolle, die gar nicht verschont werden wollten. Modeunternehmer Jürgen Hoch nannte es "blanken Hohn, wenn Hartz-IV-Empfängern das Elterngeld gestrichen wird, und Leute wie ich müssen keinen Cent mehr bezahlen". Auch Porsche-Konzernbetriebsratschef Uwe Hück erklärte: "Ich erwarte von einer Regierung, dass sie Typen wie mich, die gutes Geld verdienen, stärker zur Kasse bittet".