Es müsse über neue Strukturen geredet werden, die Zusammenarbeit und Transparenz förderten, sagte der CSU-Politiker der "Welt". Diese seien "die wirksamsten Mittel gegen Gruppenbildung und vergiftete Situationen". So fehle zum Beispiel eine unabhängige kirchliche Verwaltungsgerichtsbarkeit zur Regelung von Konflikten.
Zum Fall des aus dem Amt entlassenen Augsburger Bischof Walter Mixa sagte der CSU-Politiker: "Die Causa Mixa ist für mich auch eine tiefe menschliche und persönliche Tragödie." Er hoffe, dass es mit Hilfe Roms bald gelinge, zu einer abschließenden Regelung zu kommen. "Das ist wichtig um einer Legendenbildung vorzubeugen. Und gegen Legenden- und Mythenbildung hilft nur Transparenz", sagte Glück.
Der Fall Mixa sei nicht durch einen kirchlichen Richtungskampf ausgelöst worden, betonte Glück, sondern durch einen "personenbezogenen Sachverhalt". Er warne davor, eine Richtungsdebatte zwischen liberalen und konservativen Kräften hineinzuinterpretieren, so der ZdK-Präsident.
Mixa hatte in einem Interview der "Welt" vor wenigen Tagen erklärt, er wolle um seine Rehabilitierung kämpfen und mit Papst Benedikt XVI. über eine mögliche Wiedereinsetzung reden. Er habe sein Rücktrittsgesuch an den Papst im April nur geschrieben, weil seine Bischofskollegen Robert Zollitsch (Freiburg) und Reinhard Marx (München) ihn wegen der Prügelvorwürfe dazu gedrängt hätten.