Missbrauchsskandal: Papst bittet um Vergebung
Papst Benedikt XVI. hat die Opfer von sexuellem Missbrauch durch katholische Geistliche um Vergebung gebeten. Zum Abschluss des Priesterjahres in Rom verteidigte Benedikt außerdem das Eheverbot für Priester.

"Wir bitten Gott und die betroffenen Menschen inständig um Vergebung und versprechen zugleich, dass wir alles tun wollen, um solchen Missbrauch nicht wieder vorkommen zu lassen", sagte das Kirchenoberhaupt am Freitag bei einer feierlichen Messe zum Abschluss des Priesterjahrs auf dem Petersplatz in Rom. In den vergangenen Monaten hatten Missbrauchsskandale in mehreren Ländern, darunter Deutschland, die katholische Kirche erschüttert. Mehrfach war vom Papst ein klares Wort zu diesen Vorgängen gefordert worden.

Durch die Übergriffe werde das Priestertum "als Auftrag der Sorge Gottes um den Menschen" in sein Gegenteil verkehrt, sagte Benedikt vor mehr als 10.000 katholischen Geistlichen aus aller Welt. Es sei zu erwarten gewesen, dass dem "Feind" die Tugenden des Priestertums zuwider sein würden und dieser "es lieber aussterben sehen möchte, damit letztlich Gott aus der Welt hinausgedrängt wird", betonte der Papst. Zugleich äußerte er die Hoffnung, dass auch künftig junge Männer wieder für den Priesterberuf als "Dienstgemeinschaft für Gott" gewonnen werden könnten.

Zölibat ein "Akt der Treue zu Gott"

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Begrüßt wurden die Papst-Äußerungen vom stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der Grünen, Josef Winker: "Es ist gut, dass der Papst erneut den Missbrauchsskandal innerhalb der katholischen Kirche angesprochen hat." Nach den klaren Worten von Benedikt komme es nun darauf an, dass die katholische Kirche auch handele. Die Zusicherung des Papstes, alles tun zu wollen, um solchen Missbrauch innerhalb der katholischen Kirche nicht mehr vorkommen zu lassen, müsse auch in den Leitlinien der Deutschen Bischofskonferenz konsequent umgesetzt werden, forderte der Grünen-Politiker.

Am Donnerstagabend hatte Benedikt das Pflichtzölibat für Priester gegen Forderungen nach dessen Lockerung verteidigt. Ungläubige könnten das Keuschheitsgebot als "Skandal" begreifen, sagte er bei einer Gebetswache auf dem Petersplatz. Als "Akt des Vertrauens und der Treue zu Gott" sei das Zölibat aber ein zentrales Element des Priestertums.

epd