Die Angst vor Arbeitslosigkeit ist in Deutschland so groß wie nirgendwo sonst in Europa. Während nur 16 Prozent der Briten und 36 Prozent der Schweden die Sorge vor einem Job-Verlust umtreibe, liege der Anteil in Deutschland aktuell bei 66 Prozent, teilte die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) am Montag mit. Seit dem vergangenen Jahr habe die Angst vor Arbeitslosigkeit sogar noch zugenommen - und zwar um neun Prozentpunkte, berichteten die Marktforscher unter Berufung auf eine Umfrage unter 13.200 europäischen Verbrauchern im Februar und März.
Auch im Vergleich mit anderen Problemen rangiert die Arbeitslosigkeit bei Deutschen mit großem Abstand auf Platz eins der Sorgen-Skala. Um die wirtschaftliche Stabilität sorgen sich nach GfK-Erkenntnissen hingegen lediglich 26 Prozent der Bundesbürger, Angst vor einer Inflation haben 24 Prozent. Deutlich stärker als in den Vorjahren bewegt die Bundesbürger der GfK zufolge die Zukunft des Gesundheitswesens. Ihr Anteil sei binnen Jahresfrist von 10 auf 21 Prozent gestiegen.
Die Frage, ob die Rente künftig sicher sei, stellten sich 19 Prozent der Deutschen - nach 9 Prozent vor einem Jahr. Den höchsten Wert seit 2002 erreichte die Sorge um die innere Sicherheit im Land: die Angst vor wachsender Kriminalität treibt inzwischen 15 Prozent der Bundesbürger um; vor einem Jahr hatte der entsprechende Anteil bei 8 Prozent gelegen.
Um die Staatsfinanzen macht sich trotz der Turbulenzen um die drohende Zahlungsunfähigkeit des Euro-Landes Griechenland nur jeder zehnte Bundesbürger Sorgen - und damit genau so viele wie vor einem Jahr. Um die deutschen Staatsfinanzen ist nur jedem achten Deutschen bange.