Das Gutachten nähre Zweifel am Vorwurf von Kachelmanns Ex-Freundin, der Fernseh- Wettermann habe sie vergewaltigt.
In dem Gutachten kommt die Bremer Psychologin Luise Greuel zu dem Schluss, dass die Schilderung der Vergewaltigung "nicht die Mindestanforderungen an die logische Konsistenz, Detaillierung und Konstanz" erfülle. Das mutmaßliche Opfer könne die Tat selbst bei eingehender Befragung nur vage und oberflächlich wiedergeben. Der Anwalt des Schweizer Wetter-Experten Kachelmann war für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar.
Keine Falschaussage erwiesen
Zwar ist damit laut Greuel keineswegs eine Falschaussage erwiesen. "Die im gerichtlichen Kontext gebotene Zuverlässigkeit der Aussagen" sei aber nicht gegeben. Zweifel gibt es dem "Spiegel"-Bericht zufolge auch an den Blutspuren der Frau an einem Messer, das Kachelmann ihr bei der Tat an den Hals gehalten haben soll.
Laut einem Bericht des Landeskriminalamts (LKA) Baden-Württemberg war die Spur so winzig, dass sich nicht feststellen ließ, ob es sich um Blut der Frau handele oder um Tierblut, das möglicherweise mit Hautpartikeln von ihr behaftet war. Bei DNA-Spuren am Messer konnte das LKA nicht ausschließen, dass Kachelmann es in der Hand gehalten hatte. Ein unzweifelhafter Nachweis sei aber nicht möglich gewesen.
Seit März in Untersuchungshaft
Die Staatsanwaltschaft Mannheim hatte Mitte Mai Anklage gegen den 51-jährigen TV-Moderator wegen Verdachts der Vergewaltigung in einem besonders schweren Fall und gefährlicher Körperverletzung erhoben. Sie wirft ihm vor, Anfang Februar seine 36 Jahre alte, langjährige Freundin, die sich von ihm trennen wollte, in deren Wohnung in Schwetzingen vergewaltigt und mit einem Küchenmesser am Hals verletzt zu haben. Während der Tat und danach soll der Schweizer der Frau den Tod angedroht haben. Kachelmann sitzt seit dem 20. März in Mannheim in Untersuchungshaft. Er beteuert seine Unschuld.