Am Ground Zero wird eine Moschee gebaut
Am Ground Zero in New York entsteht ein islamisches Gemeindezentrum. Dafür sprach sich der Gemeinderat des Stadtviertels in Manhattan nach einer hitzigen Debatte aus.

Offiziell hätte der Gemeinderat das 100 Million Dollar-Projekt in der Nähe des Terroranschläge vom 11. September 2001 allerdings nicht verhindern können, wie die "New York Times" weiter berichtet. Rund 100 Befürworter und Gegner des Projekts, darunter auch Schüler und Rabbis, brachten ihre Argumente während einer vier Stunden dauernden offenen Aussprache vor. Bei den Anschlägen vom 11. September starben allein in New York mehr als 3.000 Menschen.

Das Zentrum "Cordoba House" mit 15 Stockwerken soll zwei Straßen nördlich der früheren Zwillingstürme des World Trade Center entstehen. Dafür wird ein niedrigeres Gebäude aus der Mitte des 19. Jahrhunderts aufgestockt. Das Zentrum soll einen Gebetsraum, ein Theater mit 500 Plätzen, eine Koch-Schule, einen Swimmingpool und ein Restaurant haben und für kulturelle Veranstaltungen offen stehen.

"Der Schmerz geht nie vorbei"

Hinterbliebene der Opfer protestierten während der Diskussion mit Bildern ihrer Familienangehörigen und Plakaten, auf denen stand: "Zeigt Respekt für 9/11. Keine Moschee". Ein Vater, der seinen Sohn bei den Terroranschlägen verloren hatte sagte der Zeitung: "Der Schmerz geht nie vorbei. Wenn ich da hinüberschaue und eine Moschee sehe, dann wird das wehtun. Baut sie doch woanders."

Andere mahnten dagegen zur Offenheit gegenüber dem Islam. "Wo kann man Toleranz besser lehren als genau an der Stelle, an der Hass versucht hat, Toleranz zu töten", sagte die Autorin Jean Grillo. New Yorks konservativer Bürgermeister Michael Bloomberg befürwortet das Gemeindezentrum, das 150 neue Arbeitsplätze schaffen soll.

dpa